Presse

09.12.2024

Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Auftragseingang steigt leicht, Trendwende noch nicht in Sicht

93/2024

Im Oktober 2024 lagen die Auftragseingänge in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie um 1,8 Prozent über ihrem Vorjahreswert. „Die lange erwartete konjunkturelle Wende wurde mit diesem moderaten Bestellplus aber noch immer nicht eingeläutet“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.

Während die Inlandsaufträge im Oktober weiter nachgaben (- 4,1 %), übertrafen die Auslandsorders ihren Vorjahreswert um 7,2 Prozent. Dabei erhöhten Kunden aus der Eurozone ihre Bestellungen um 8,2 Prozent. Aus Drittländern gingen 6,7 Prozent mehr neue Aufträge ein.

In den ersten zehn Monaten dieses Jahres fielen die Auftragseingänge insgesamt noch um 9,1 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Hier gaben die Orders aus dem In- und Ausland um 11,1 bzw. 7,3 Prozent nach. Von Geschäftspartnern innerhalb und außerhalb des gemeinsamen Währungsraums gingen dabei 7,6 bzw. 7,2 Prozent weniger Neubestellungen ein als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Die reale, also preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland hat ihr Vorjahreslevel im Oktober 2024 noch um 4,4 Prozent unterschritten. Für den Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich Oktober ergeben sich damit minus 9,3 Prozent gegenüber 2023. Bis Jahresende erwartet der ZVEI einen Rückgang des Branchenoutputs um sieben Prozent.

Mit 19,0 Milliarden Euro lagen die nominalen Erlöse der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im Oktober 2024 leicht über ihrem Vorjahreswert (+ 0,4 %). Der Inlandsumsatz ging um 1,9 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro zurück. Dagegen konnte der Auslandsumsatz um 2,4 Prozent zulegen, auf 10,3 Milliarden Euro. Beim Auslandsgeschäft war ein Rückgang mit Kunden aus der Eurozone um 1,1 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zu verbuchen, während mit Geschäftspartnern aus Drittländern 6,6 Milliarden Euro umgesetzt wurden (+ 4,5 %).

In den ersten zehn Monaten dieses Jahres belief sich der aggregierte Branchenumsatz auf 185,3 Milliarden Euro, womit er im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent niedriger ausfiel. Hier entfielen 88,3 Milliarden Euro (- 7,0 %) auf inländische und 97,0 Milliarden Euro (-5,8%) auf ausländische Erlöse. Schließlich fiel der Umsatz mit Kunden aus dem Euroraum von Januar bis Oktober um 6,2 Prozent auf 34,6 Milliarden Euro und der mit Ländern aus anderen Währungsgebieten um 5,6 Prozent auf 62,4 Milliarden Euro.

Während die Produktionspläne der Elektrounternehmen auch im November 2024 etwas zurückgingen, wurden die Beschäftigungspläne nicht noch weiter gesenkt. Zuletzt waren 895.000 Beschäftigte in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie tätig, 30.900 davon arbeiten derzeit kurz.

„Nach einer ganzen Serie von Rückschlägen hat sich das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im November 2024 etwas erholt. Sowohl die aktuelle Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen wurden wieder besser beurteilt als noch im Vormonat. Trotzdem verharrt der Klimawert unter dem Strich weiterhin im Minus“, so Gontermann. Auch die Exporterwartungen zogen im November an und drehten per saldo sogar wieder leicht ins Plus.

Industrie Energie Mobilität Gesundheit Gebäude Nachhaltigkeit & Umwelt Konjunktur & Märkte Konjunktur Europa & International Digitalisierung Consumer Components