19.03.2024
Zum Jahresbeginn 2024 konnten die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie erstmals seit sechs Monaten wieder zulegen – wenn auch nur leicht mit einem Plus von 0,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 20,8 Milliarden Euro. „Getragen wurde der jüngste Anstieg dabei in erster Linie von einem wieder anziehenden China-Geschäft, das sich im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Fünftel erhöhte“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
Bei den Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland hat sich die Schwächephase dagegen noch fortgesetzt. So reduzierten sich die Importe im Januar um 7,2 Prozent gegenüber Vorjahr auf 21,3 Milliarden Euro. Die Abwärtsentwicklung hält hier seit August 2023 an.
Trotz der gegenläufigen Bewegungen fiel der branchenweite Handelsbilanzsaldo aus Ex- und Importen mit minus 0,5 Milliarden Euro im Januar dieses Jahres erneut negativ aus.
Die Elektrolieferungen in die Industrieländer sanken im Januar 2024 um 2,4 Prozent gegenüber Vorjahr auf 13,4 Milliarden Euro.
Auf der einen Seite konnten hier zweistellige Zuwächse bei den Ausfuhren nach Spanien (+ 14,0 % auf 742 Mio. €) und in die Slowakei (+ 10,9 % auf 245 Mio. €) erzielt werden. Auch die Exporte nach Frankreich (+ 5,8 % auf 1,3 Mrd. €), Schweden (+ 3,2 % auf 394 Mio. €) und Belgien (+ 1,1 % auf 459 Mio. €) rangierten über Vorjahr.
Dagegen verfehlten die Branchenlieferungen nach Südkorea (- 0,5 % auf 272 Mio. €), Dänemark (- 1,6 % auf 223 Mio. €), in die Schweiz (- 4,0 % auf 700 Mio. €), in die USA (- 4,3 % auf 1,8 Mrd. €), nach Japan (- 5,9 % auf 276 Mio. €), UK (- 6,2 % auf 748 Mio. €), Österreich (- 7,9 % auf 832 Mio. €), Tschechien (- 8,9 % auf 833 Mio. €) und Italien (- 9,5 % auf 1,0 Mrd. €) ihre jeweiligen Vorjahreswerte zum Teil deutlich. Die Elektroexporte in die Niederlande (- 12,4 % auf 1,2 Mrd. €) und nach Taiwan (- 17,9 % auf 215 Mio. €) sackten zu Jahresbeginn sogar zweistellig ab.
Die deutschen Elektroausfuhren in die Schwellenländer stiegen im Januar 2024 um 5,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 7,4 Milliarden Euro.
Insbesondere die Branchenlieferungen nach China – dem größten Einzelabnehmerland der Branche – legten mit einem Plus von 22,0 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro kräftig zu. Auch bei den Exporten nach Mexiko (+ 9,5 % auf 279 Mio. €), Südafrika (+ 4,7 % auf 140 Mio. €), Polen (+ 3,4 % auf 943 Mio. €), Rumänien (+ 2,1 % auf 461 Mio. €), Malaysia (+ 0,5 % auf 234 Mio. €) und Indien (+ 0,1 % auf 225 Mio. €) wurden Anstiege vermeldet.
Demgegenüber gaben die Ausfuhren nach Brasilien (- 0,2 % auf 141 Mio. €), in die Türkei (- 3,4 % auf 328 Mio. €), nach Ungarn (- 6,6 % auf 660 Mio. €) sowie Thailand (- 14,7 % auf 98 Mio. €) im Januar nach.
Die Elektroexporte in die Ukraine (+ 42,7 % auf 66 Mio. €) lagen deutlich über Vorjahr. Im Gegensatz dazu gingen die Lieferungen nach Russland im Januar 2024 weiter zurück, und zwar um 9,0 Prozent auf 48 Millionen Euro. „Verglichen mit ihrem Wert vor zwei Jahren, also im Januar 2022 und damit kurz vor Beginn des Ukraine-Kriegs, liegen die Branchenexporte nach Russland inzwischen um deutlich mehr als vier Fünftel niedriger“, so Gontermann.