Termine
01.03.2024
Die Plattform Gebäude vereint technologieübergreifende Expertise im ZVEI.
Auf der Light + Building zeigt der ZVEI ab 3. März 2024 den Showcase "Digitaler Produktpass für Elektroinstallationsysteme". Der Showcase ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Transparenz, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der Gebäudetechnik. Mit dem European Green Deal hat die Europäische Union Einspar- und Transformationsziele definiert, die unter anderem eine größtmögliche Transparenz über die Produktlieferketten hinweg vorsehen – für eine effiziente Kreislaufwirtschaft und mehr Nachhaltigkeit. Auf diese Anforderungen reagiert die Industrie mit einem skalierbaren Konzept – dem Digitalen Produktpass. Durch ihn kann der aufkommende, verpflichtende Datenweiterleitungsverkehr optimiert werden.
Der zunehmende Ausbau dezentraler Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und die steigende Zahl von elektrischen Verbrauchern wie Wärmepumpen oder Elektrofahrzeugen stellen insbesondere die Verteilnetze vor große Herausforderungen. Werden sie nicht parallel ertüchtigt und digitalisiert, drohen Engpässe bis hin zu Überlastungen der Verteilnetze. Unterstützen können hier auch steuerbare Einrichtungen, indem sie helfen, den Strombezug und damit die Netznutzung anzupassen.
Digitale Technologien tragen dazu bei, den Energieverbrauch in Gebäuden netzdienlich und effizient zu gestalten. Damit sind sie ein wichtiger Bestandteil der Dekarbonisierung im Gebäudesektor und sollten neben dem Neubau auch verstärkt in Bestandsgebäude zum Einsatz kommen.
Das ZVEI White Paper zum Digitalen Netzanschluss beschreibt den aktuellen Stand der internationalen und nationalen Normung. Zudem stellt es den regulatorischen Rahmen in Deutschland rund um die Kommunikation energiewirtschaftlich relevanter Daten zwischen Gebäuden und dem Stromnetz dar. Mit dem White Paper möchte der ZVEI eine Orientierung bei der Umsetzung einer digitalen Integration von Gebäuden und deren technischen Lösungen in das Stromnetz geben.
Die Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im vergangenen Jahr hatte zum Ziel die Erzeugung von Raumwärme in Zukunft klimaneutral zu gestalten. Die Erzeugung von Wärme in Gebäuden stellt 31,8 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland dar (2021). Aktuell werden hierfür überwiegend fossile Energieträger eingesetzt. Eine Dekarbonisierung von Heizungen ist also notwendig, um Klimaneutralität zu erreichen.
Daher enthält das GEG seit dem 1. Januar 2024 die Anforderung an Neubauten mindestens zu 65% mit erneuerbaren Energien zu heizen. Für Bestandsgebäude gelten Übergangsfristen, die an die Pflichten für Kommunen zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung gekoppelt sind. In Gemeinden mit über 100.000 Einwohnern muss diese bis zum 30. Juni 2026 vorliegen. Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern haben die Pflicht die Planung bis zum 30. Juni 2028 fertigzustellen. Erst danach wird es verpflichtend auch in Bestandsgebäuden zumindest teilweise auf treibhausgasneutrale Energieträger zu setzen.
Um den Umstieg auf klimaneutrale Energieträger zur Wärmeerzeugung sozialverträglich zu gestalten, stellt die Bundesregierung im Rahmen der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude in 2024 16,7 Milliarden Euro zu Verfügung. Für den Heizungstausch gibt es auf förderfähige Kosten in Höhe von 30.000 Euro bis zu 70 Prozent Förderung. Die setzt sich aus einer Grundförderung, einem Geschwindigkeitsbonus und einem Einkommensabhängigen Bonus zusammen. Umfeldmaßnahmen wie bspw. die Ertüchtigung der elektrischen Anlage im Gebäude sind ebenfalls förderfähig.
Des Weiteren reizt die BEG Einzel- und systemische Maßnahmen zur Senkung des Endenergiebedarfs sowie zur Dekarbonisierung von Gebäuden an.
Aktuelle Informationen zur Heizungsförderung der KfW
Die EPBD wird aktuell überarbeitet und hat einen klimaneutralen Gebäudebestand bis 2050 zum Ziel. Dazu sollen unter anderem Mindestenergieeffizienzstandards für Wohn- und Nicht-Wohngebäude eingeführt, der Einbau von Ladeinfrastruktur und Systemen zur Gebäudeautomatisierung vorangetrieben sowie nationale Pläne zur Erreichung der Klimaschutzziele erstellt werden.
ZVEI-Seiter: Überarbeitung der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD)
Der effiziente Einsatz von digitaler und elektrischer technischer Gebäudeausrüstung muss ganzheitlich gedacht werden. Nur so ist ein klimaneutraler Gebäudebestand erreichbar. Zu diesem Ziel trägt die ZVEI-Plattform Gebäude bei, indem sie verschiedene Technologien wie zum Beispiel Elektroinstallationssysteme, Elektro-Hauswärmetechnik, Licht und Sicherheit zusammenbringt. Mit dem gebündelten Fachwissen der Mitgliedsunternehmen werden Lösungen für die Herausforderungen im Gebäudesektor erarbeitet.
Ohne eine umfassende Elektrifizierung und Digitalisierung lassen sich die Energie- und Gebäudewende nicht realisieren und die Klimaschutzziele im Gebäudesektor nicht erreichen. Das gilt für Neubauten gelichermaßen wie für den Gebäudebestand. Darauf legt die Plattform Gebäude ihren Fokus. Weitere zentrale Themen sind
Die Plattform Gebäude ebnet somit den Weg für einen Kernaspekt der All Electric Society – dem All Electric Building. Als aktiver Part der Energiewende speichert, erzeugt und verteilt das All Electric Building erneuerbaren Strom im Quartier. Durch eine intelligente Verbrauchssteuerung agiert es netzdienlich und nutzergerecht. Zudem bietet Vernetzung die Chance, erneuerbare Energien effizient zu nutzen. Denn durch eine umfassende Elektrifizierung und Digitalisierung lässt sich der Energieverbrauch im Gebäudesektor um bis zu 65 Prozent verringern.
Ein elektrisches und digitales Gebäude leistet einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, indem es die Kosten über den Lebenszyklus reduziert, klimafreundlich ist, Energie- und Versorgungssicherheit sowie ein hohes Komfortniveau bietet.
Der größte Hebel im Gebäude ist die Wärme- und Warmwasserversorgung – diese macht aktuell ca. 85 Prozent des Energieverbrauchs eines Wohngebäudes aus. Elektrische Lösungen bieten hier massive Einsparpotenziale. Zum Beispiel lassen sich durch den Einsatz von
In Nicht-Wohngebäuden bieten
Im Rahmen ihrer Arbeit begleitet die ZVEI-Plattform Gebäude zentrale politische Instrumente des Themenkomplexes Gebäude und steht hierzu regelmäßig mit wichtigen Stakeholdern aus Politik und Wirtschaft im Austausch. Dabei ordnen die Mitwirkenden in der ZVEI-Plattform Gebäude aktuelle Themen und Initiativen aus der Sicht der Elektro- und Digitalindustrie ein und geben eine Orientierung für Marktteilnehmende, Politik und Verbraucherinnen und Verbraucher.
Wichtige Regulierungen und Förderinstrumente zur Erreichung der Klimaschutzziele auf EU- und Bundesebene sind u.a. die EU-Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie (EPBD), das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG).