14.09.2023
Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind im Juli 2023 nur leicht zurückgegangen: Sie reduzierten sich zum Vorjahr um 0,5 Prozent auf 19,4 Milliarden Euro. „Es war erst der erste Rückgang seit Januar 2021“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
Kumuliert von Januar bis Juli 2023 kamen die nominalen Branchenausfuhren auf 147,3 Milliarden Euro, was einem Plus von 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. „Damit lagen die Exportzahlen für die zusammengenommenen ersten sieben Monate noch deutlich über ihrem Vorjahresniveau“, so Gontermann. Im gleichen Zeitraum haben die Elektroausfuhren dabei einen Anteil von 16 Prozent an den gesamten deutschen Warenexporten erreicht.
Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Güter nach Deutschland konnten ihren Vorjahreswert im Juli leicht übertreffen. Hier stand ein Zuwachs von 0,5 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro zu Buche. Im Zeitraum von Januar bis Juli dieses Jahres beliefen sich die Elektroeinfuhren auf 157,4 Milliarden Euro, womit sie gegenüber dem Vorjahr um 10,1 Prozent zulegten.
Die Elektroexporte in die Eurozone erhöhten sich im Juli 2023 um 0,4 Prozent gegenüber Vorjahr auf 6,3 Milliarden Euro. Einen zweistelligen Zuwachs gab es bei den Lieferungen in die Slowakei, die um 11,3 Prozent auf 225 Millionen Euro anzogen. Auch die Ausfuhren in die Niederlande (+ 5,2 % auf 1,2 Mrd. €), nach Irland (+ 4,5 % auf 155 Mio. €) und Österreich (+ 0,4 % auf 853 Mio. €) konnten zulegen. Die Exporte nach Finnland stagnierten bei 160 Millionen Euro.
Im Ausfuhrgeschäft mit Spanien (- 0,6 % auf 657 Mio. €), Belgien (- 0,8 % auf 402 Mio. €), Frankreich (- 2,1 % auf 1,2 Mrd. €), Italien (- 2,2 % auf 1,0 Mrd. €), Portugal (- 2,4 % auf 196 Mio. €), Slowenien (- 8,5 % auf 70 Mio. €) und Griechenland (- 10,6 % auf 73 Mio. €) mussten im Juli dagegen Rückgänge hingenommen werden.
In den ersten sieben Monaten summierten sich die deutschen Elektrolieferungen in den gesamten Euroraum auf 50,3 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Branchenlieferungen in Drittländer sanken im Juli 2023 um 0,9 Prozent gegenüber Vorjahr auf 13,1 Milliarden Euro. Ein kräftiges Plus gab es hier bei den Ausfuhren in die Türkei (+ 38,3 % auf 391 Mio. €). Auch für die Exporte in die USA (+ 8,3 % auf 2,1 Mrd. €), die Ukraine (+ 6,0 % auf 46 Mio. €), nach UK (+ 3,8 % auf 756 Mio. €), Rumänien (+ 1,5 % auf 411 Mio. €) und Ungarn (+ 1,1 % auf 624 Mio. €) wurden Zuwächse vermeldet.
Dagegen gingen die Lieferungen in die Schweiz (- 1,2 % auf 663 Mio. €), nach Taiwan (- 2,3 % auf 304 Mio. €), Polen (- 3,3 % auf 885 Mio. €), Japan (- 4,7 % auf 264 Mio. €), Schweden (- 5,6 % auf 335 Mio. €) und China (- 8,2 % auf 2,1 Mrd. €) im Juli zurück. Sogar zweistellig fielen die Rückgänge bei den Exporten nach Tschechien (- 10,9 % auf 668 Mio. €) und Südkorea (- 12,4 % auf 270 Mio. €) aus.
„Die Branchenexporte nach Russland wurden im Juli weiter um mehr als die Hälfte auf 45 Millionen Euro gedrosselt und waren damit jetzt auch absolut geringer als die Lieferungen in die Ukraine“, sagte Gontermann.
Von Januar bis Juli 2023 stiegen die Elektroexporte in die Länder außerhalb der Eurozone verglichen mit dem Vorjahr um 6,1 Prozent auf 97,0 Milliarden Euro.