11.12.2020
CO2-mindernde Technologien schnell einsetzen
Gebäudesektor mit hohem Potenzial
„Das Ziel, die Treibhausgase um 55 Prozent bis 2030 zu reduzieren, ist ambitioniert. Es lässt sich nur erreichen, wenn man es jetzt auch anpackt“, erklärt Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung anlässlich des aktuellen EU-Gipfels. Die konsequente Elektrifizierung und Digitalisierung sei dafür Voraussetzung. „Wir sind startklar: Viele CO2-mindernde Technologien liegen vor, um die Energie-, Gebäude-, Verkehrs- und auch Industriewende angehen zu können.“
Insbesondere der Gebäudesektor habe hohes Potenzial, um die Klimaziele zu realisieren. In der EU ist dieser für mehr als 30 Prozent der Emissionen verantwortlich. Das Vorhaben der EU im Rahmen der „Renovation Wave“ die Sanierungsrate von 1,5 auf drei Prozent anzuheben, unterstützt der ZVEI daher ausdrücklich.
„Wir fordern daher Kommission, Mitgliedsstaaten und Parlament auf, gemeinsam Hindernisse für die Aufstockung von energieeffizienten Investitionen zu beseitigen und Modernisierung zu fordern und fördern“, so Weber weiter. „Die Rahmenbedingungen für innovative, grüne Technologien müssen jetzt im Sinne der Klimaschutzziele formuliert werden.“ Allein in Deutschland sind die Elektroinstallationen in drei Viertel aller Gebäude veraltet. Diese müssen, ebenso wie die Hauswärmetechnik, nun auf den neuesten Stand gebracht werden, um beispielsweise auch die Grundlage für eine flächendeckende Ladeinfrastruktur zu schaffen.
Darüber hinaus sollten Voraussetzungen für die vollständige Umrüstung auf LED-Technologie vorangebracht werden. Eine grundlegende Rolle spielt bei alldem auch die Digitalisierung des Energiesystems und der Verteilnetze hin zu einem Smart Grid. „Um die Klimaziele 2030 zu erreichen, brauchen wir hier einheitlich europäische, verbindliche Zielvorgaben und Förderungen, transparent ausgerichtet an den Ökodesign-Vorgaben. Dann können wir ein nachhaltiges, klimaneutrales und gestärktes Europa schaffen.“