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29.01.2021
Mit Blick auf die Energiewende und Klimaschutzziele kommt dem Gebäudesektor künftig eine noch größere Bedeutung zu. Gebäude sind hier nicht nur deshalb relevant, weil rund 35 Prozent der gesamtdeutschen Endenergie in Gebäuden verbraucht wird und ihnen nahezu ein Drittel der energiebedingten CO2-Emissionen im Land zuzurechnen ist. Sie sind vielmehr elementarer Teil des dezentralen Energiesystems der Zukunft, wenn sie nicht nur Verbraucher sein werden, sondern auch Erzeuger. Gebäude sind eine wichtige Schnittstelle in der Vision der All-Electric-Society.
Aber auch hier stehen wir – mit Blick auf das System als Ganzes – vor einer großen Herausforderung: Der Gebäudebestand in Deutschland ist nicht Energiewende-fähig. Die elektrische Infrastruktur ist Großteils veraltet und nicht auf die nötigen Lösungen wie Batterie- und Warmwasserspeicher, Photovoltaik-Anlagen oder gar Ladesäulen für Elektro-Autos vorbereitet.
Daher setzt sich der ZVEI dafür ein, dass der Gebäudebestand mit geänderten Rahmenbedingungen und intelligenten Fördermaßnahmen fit gemacht wird. Ein erster Meilenstein: die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Mit ihr wird die Energiewende im Gebäudesektor aus Sicht des Verbands deutlich an Fahrt aufnehmen. Mit der BEG werden erstmals die wichtigen digitalen Systeme der Gebäudeinfrastruktur gefördert werden – ein dringend benötigter Schritt, um die Klimaschutzziele zu erreichen.
Die Relevanz des Leitmarkts Gebäude steigt – nicht nur im Zusammenhang mit der Energiewende. Bereits heute bietet der Markt großes Potenzial: Der Bausektor ist die größte inländische Abnehmerbranche der deutschen Elektroindustrie. Die im ZVEI organisierten gebäuderelevanten Branchen Elektroinstallation, Licht, Sicherheit, Elektrohauswärme- und Speichertechnik, Energietechnik, Elektrohausgeräte, Consumer Electronics, Satellit und Kabel sowie E-Ladung von Fahrzeugen erzielten zusammen im Jahr 2019 einen Inlandsumsatz von 19 Milliarden Euro im Gebäudesektor – und dieser Markt wird weiter wachsen.
Nicht zuletzt deshalb hat der ZVEI Ende letzten Jahres die „Plattform Gebäude“ gegründet. Hier bündelt die deutsche Elektroindustrie ihre Kräfte zu allen gebäuderelevanten Themen in einer schlagkräftigen Verbandsinitiative. Dafür bringt er die oben genannten Branchen zusammen, und stellt sich auf eine für Deutschland prognostizierte und dringend nötige Renovierungswelle ein. Ziel der Plattform ist es unter anderem, das schnell voranschreitende Zusammenwachsen von elektrischer und digitaler Welt in diesem Bereich gemeinsam und gewerkeübergreifend aktiv zu gestalten und den Dialog mit Partnern aus Handwerk, Großhandel, Bau- und Wohnungswirtschaft sowie benachbarten Industrien fördern.
Unternehmen und Verbände, die an einer Mitarbeit in oder einem Austausch mit der Plattform Gebäude interessiert sind, können sich gerne an Sebastian Treptow wenden.