Das Gebäude als Drehkreuz der Energiewende

Gebäude sind für die Erreichung der Klimaziele ein wichtiger Schlüssel: Sie verbrauchen derzeit rund 35 Prozent der gesamtdeutschen Endenergie und ihnen ist nahezu ein Drittel der energiebedingten CO2-Emissionen im Land zuzurechnen. Gleichzeitig müssen sie kurzfristig elementarer Teil des dezentralen Energiesystems der Zukunft werden, da sie nicht nur Verbraucher, sondern auch Erzeuger sein können. Nur durch eine aktive Gebäudewende kann das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands erreicht werden. Und diese Gebäudewende muss aus Sicht des ZVEI jetzt beginnen.

Moderne Technologien und digitale Gebäudeinfrastruktur ermöglichen schon heute mehr Energieeffizienz und weniger CO2-Ausstoß im Gebäudesektor. Für eine echte Gebäudewende muss allerdings die Modernisierungs- und Sanierungsrate – je nach Technologie – auf bis zu sechs Prozent pro Jahr erhöht werden. Dafür gilt es, die richtigen politischen Weichenstellungen zu setzen. Etwa durch die EPBD und der nationalen Umsetzung mit dem Gebäudeenergiegesetz, welches ambitioniert novelliert werden muss.

Neben der Sanierung gilt es vor allem, die Chancen zu nutzen, die sich durch Digitalisierung und Gebäudeautomationslösungen bieten. Der Einsatz von energieeffizienter technischer Gebäudeausrüstung (TGA) wiederum kann entscheidend dazu beitragen, die bis 2045 angestrebte Klimaneutralität zu erreichen. Hier steht der Gebäudesektor vor einer weiteren Herausforderung, denn die elektrische Gebäudeinfrastruktur in Deutschland ist museumsreif. Daher fordert der ZVEI, dass Gebäude elektrotechnisch fit gemacht werden – nicht zuletzt, damit sie energie-, verkehrs- und gebäudewendefähig werden.

Im ZVEI ist eine ganze Reihe von gebäuderelevanten Branchen organisiert: Elektroinstallation, Licht, Sicherheit, Elektrohauswärme- und Speichertechnik, Energietechnik, Elektrohausgeräte, Consumer Electronics, Mediennetzwerke und Kommunikationsinfrastruktur sowie E-Ladung von Fahrzeugen kommen hier zusammen, um gemeinsam die Elektrifizierung und Digitalisierung des Gebäudesektors zu verwirklichen. Es gibt viel zu tun.

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13.11.2024

ZVEI unterstützt die Woche der Wärmepumpe

Um dem Absatzeinbruch am Markt der elektrischen Wärmeerzeugung entgegenzuwirken hat die dena auf Initiative des BMWK eine Verbraucherinformationskampagne zum Thema Wärmepumpe gestartet. In der sogenannten „Woche der Wärmepumpe“ von 4. bis 10. November 2024 fanden in 75 Landkreisen Veranstaltungen für interessierte Verbraucher und Stakeholder statt.

17.07.2024

Bundesförderung energieeffiziente Gebäude: Zwischenstand der neuen Förderrichtlinie

Seit dem Start 2020 verfolgt die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) das Ziel Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs in Gebäuden sowie zum Einsatz erneuerbarer Energien anzureizen und so einen Beitrag zur Dekarbonisierung im Gebäudesektor zu leisten. 2024 stehen für diesen Zweck 16,7 Milliarden Euro Fördermittel im Rahmen der BEG zur Verfügung. Zudem ist mit Beginn des neuen Jahres eine neue Förderrichtlinie in Kraft getreten. Damit sollen in Zukunft mehr Haushalte die Förderung nutzen können und sozial schwächere Bürgerinnen und Bürger besonders profitieren.

17.07.2024

Neufassung der EU-Bauproduktenverordnung

Der Gesetzgebungsprozess zur neuen EU-Bauproduktenverordnung (CPR) steht kurz vor dem Abschluss. Das EU-Parlament hat in der Sitzung am 10. April 2024 mehrheitlich für den finalen Gesetzesentwurf votiert. Derzeit läuft der sogenannte „Corrigendum-Prozess“, in dem noch Übersetzungsfehler angepasst werden können. Die finalen Abstimmungen im EU-Parlament sowie im Rat der Europäischen Union sind für September oder Oktober 2024 geplant. Das Inkrafttreten beziehungsweise die Veröffentlichung der EU-Bauproduktenverordnung im EU-Amtsblatt soll im Dezember 2024 erfolgen.

17.07.2024

Neue EU-Trinkwasserrichtlinie und Durchführungsverordnungen

Die Überarbeitung der Europäische Trinkwasserrichtlinie („Drinking Water Directive“/DWD) wurde bereits im Oktober 2020 als Richtlinie 2020/2184 beschlossen und befindet sich aktuell in der Implementationsphase. Die Bundesregierung hat sie im Juni vergangenen Jahres per Änderung der Trinkwasserverordnung fristgerecht in Nationales Recht umgesetzt.