24.03.2025
Im Januar 2025 hat die deutsche Elektro- und Digitalindustrie Waren im Wert von 19,6 Milliarden Euro exportiert. Damit verfehlten die Ausfuhren ihren entsprechenden Vorjahreswert noch um 1,9 Prozent und die letztjährige rückläufige Entwicklung im Elektro-Außenhandel setzte sich, wenn auch langsamer, fort: 2024 waren die aggregierten Branchenlieferungen ins Ausland um 3,5 Prozent auf 246,4 Milliarden Euro gesunken. „Im vergangenen Jahr verzeichnete die Branche hier den ersten Rückgang seit dem Coronajahr 2020“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
Anders als die Exporte konnten die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland im Januar 2025 wieder zulegen, und zwar um 5,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 21,5 Milliarden Euro. „Daraus ergibt sich allein für Januar ein Handelsdefizit von fast zwei Milliarden Euro“, so Gontermann. Im gesamten vergangenen Jahr 2024 hatten die Elektroeinfuhren einen Wert von 254,9 Milliarden Euro erreicht – ein Minus von 5,3 Prozent gegenüber 2023.
Die Elektrolieferungen in die Industrieländer sind im Januar 2025 um 1,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf 13,1 Milliarden Euro gestiegen.
Sehr hohe Zuwächse waren hier für die Lieferungen nach Taiwan (+ 50,6 % auf 323 Mio. €), Dänemark (+ 48,9 % auf 332 Mio. €), UK (+ 27,3 % auf 1,0 Mrd. €) und in die USA (+ 12,7 % auf 2,1 Mrd. €) zu vermelden. Auch die Ausfuhren nach Belgien (+ 4,4 % auf 479 Mio. €), Österreich (+ 3,0 % auf 856 Mio. €) und Spanien (+ 1,4 % auf 753 Mio. €) legten im Januar zu.
Leichte Rückgänge gab es dagegen bei den Exporten nach Tschechien (- 0,1 % auf 832 Mio. €), in die Schweiz (- 3,5 % auf 676 Mio. €) und die Niederlande (- 4,5 % auf 1,2 Mrd. €). Stärker ausgeprägt war das Minus bei den Ausfuhren nach Frankreich (- 6,6 % auf 1,2 Mrd. €), in die Slowakei (- 6,9 % auf 228 Mio. €), nach Japan (- 7,4 % auf 255 Mio. €) und Italien (- 8,2 % auf 905 Mio. €).
Die Lieferungen nach Schweden gaben im Januar zweistellig nach (- 10,5 % auf 352 Mio. €), und die Exporte nach Südkorea lagen um mehr als ein Fünftel unter ihrem entsprechenden Vorjahreswert (- 21,2 % auf 215 Mio. €).
Bei den deutschen Elektroausfuhren in die Gruppe der Schwellenländer verzeichnete die Branche im Januar 2025 einen Rückgang um 8,7 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat auf 6,5 Milliarden Euro.
Die Exporte nach Indien (+ 15,3 % auf 260 Mio. €) zeigten im Januar zwar ein deutliches Wachstum, und auch die Lieferungen nach Brasilien (+ 8,4 % auf 152 Mio. €) und in die Türkei (+ 4,6 % auf 343 Mio. €) konnten gesteigert werden. Ebenso legten die Ausfuhren nach Mexiko leicht zu (+ 0,8 % auf 281 Mio. €).
Moderate Rückgänge waren dagegen bei den Elektro-Lieferungen nach Südafrika (- 1,7 % auf 137 Mio. €), Thailand (- 1,9 % auf 96 Mio. €), Polen (- 3,5 % auf 910 Mio. €) und Ungarn (- 3,8 % auf 634 Mio. €) zu verbuchen. Die Exporte nach Rumänien (- 12,8 % auf 401 Mio. €) und Malaysia (- 16,5 % auf 196 Mio. €) fielen zweistellig.
„Besonders ausgeprägt war das Minus im Januar bei den Exporten nach China, die um 28,4 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro einbrachen und damit um eine halbe Milliarde Euro tiefer lagen als die Lieferungen in die USA“, sagte Gontermann. „Ein Grund für diesen Einbruch dürfte allerdings auch in Verzerrungen rund um das chinesische Neujahrsfest zu finden sein.“