11.03.2025
Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie ist mit einem moderaten Plus bei den Auftragseingängen in das laufende Jahr gestartet: Die Branche verzeichnete im Januar 2025 wertmäßig insgesamt 1,7 Prozent mehr neue Bestellungen als im gleichen Vorjahresmonat. „Es war der erste Gesamtanstieg der Bestellungen seit einem halben Jahr“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Dabei entwickelten sich die Inlands- und Auslandsorders allerdings diametral entgegengesetzt."
Während die Aufträge aus dem Inland ihren Vorjahreswert im Januar noch um 8,5 Prozent verfehlten, zogen die Bestellungen aus dem Ausland knapp zweistellig an (+ 10,5 %). Aber auch bei den Bestellungen ausländischer Kunden gab es sehr große Diskrepanzen: Aus der Eurozone kamen 3,7 Prozent weniger Neuaufträge als vor einem Jahr, aus Drittländern dagegen 19,0 Prozent mehr.
Die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse aus Deutschland war im Januar 2025 noch immer um 3,7 Prozent niedriger als im gleichen Monat des Vorjahres. Unterdessen wurde der Rückgang des Outputs im gesamten letzten Jahr 2024 von minus 9,1 auf minus 8,9 Prozent leicht aufwärts korrigiert. „Für das laufende Jahr geht der ZVEI aktuell nochmals von einem Produktionsrückgang aus, allerdings um moderatere zwei Prozent“, so Gontermann.
Die aggregierten Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalunternehmen beliefen sich im Januar 2025 auf einen nominalen Wert von 17,3 Milliarden Euro. Damit lagen sie 0,9 Prozent unter ihrem Vorjahreswert.
Der Inlandsumsatz fiel im Januar um 3,6 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Dagegen legten die Geschäfte mit ausländischen Kunden um 1,5 Prozent auf 9,2 Milliarden zu. Mit Partnern aus dem Euroraum wurde weniger Umsatz erzielt (- 4,4 % auf 3,3 Mrd. €), wohingegen die Erlöse aus Geschäften mit Kunden aus Drittländern um 5,1 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro stiegen.
Die Umsatzdaten für das gesamte letzte Jahr wurden inzwischen ebenfalls erstmals leicht revidiert. Demnach summierten sich die Branchenerlöse 2024 auf 223,4 Milliarden Euro und waren damit um 6,1 Prozent rückläufig.
Unterdessen haben die deutschen Elektrounternehmen ihre Produktionspläne im Februar 2025 merklich heraufgesetzt: Der Saldo aus Firmen, die ihren Output in den nächsten drei Monaten ausweiten bzw. zurückfahren wollen, erhöhte sich um ganze zehn Prozentpunkte von plus zwei auf plus zwölf Zähler. Die Beschäftigungspläne änderten sich dabei nicht. Aktuell zählt die deutsche Elektroindustrie 889.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Davon arbeiten 39.700 kurz.
„Auch wenn sich das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im Februar 2025 deutlich erholt hat, verharrt es unterm Strich noch immer in negativem Terrain“, sagte Gontermann.