11.03.2025
„Die Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump ist ein belastender Rückschritt für den freien und regelbasierten Welthandel“, warnt Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, mit Blick auf die drohenden Zölle auf EU-Produkte sowie das Hin und Her bei Zöllen auf Produkte aus Mexiko, Kanada und China. „Sie wirkt sich negativ auf globale Wertschöpfungsketten aus, verteuert Produkte und verschärft geopolitische Spannungen.“
Die Elektro- und Digitalindustrie als international eng verzahnte Branche bekommt diese Handelsbarrieren auch zu spüren. So belief sich der transatlantische Handel mit elektrotechnischen und elektronischen Gütern zwischen der EU und den USA auf mehr als hundert Milliarden Euro. Weber: „Bauteile überqueren während der Produktion oft mehrfach Grenzen, bevor sie in Endprodukten verbaut werden. Neue Handelsbarrieren gefährden diesen für beide Seiten vorteilhaften Austausch“, so Weber. Nicht nur die Herstellung werde dadurch verteuert, auch Innovationen würden verlangsamt und Wohlstand gemindert.
Der ZVEI fordert daher von der EU jetzt ein starkes Signal der Handlungsfähigkeit und eine schnelle Einigung auf Gegenmaßnahmen, die gezielte Wirkung erzeugen. „Deutschland und Europa dürfen bei aller Offenheit nicht blauäugig sein, sondern müssen sich darauf vorbereiten, schnell und entschlossen auf weitere, vor allem gegen die EU gerichtete handelspolitische Maßnahmen zu reagieren“, fordert Weber. Nur so können Wettbewerbsnachteile für die Industrie in Europa und die hiesige Wertschöpfung vermieden werden – und nur so kann ein Dialog auf Augenhöhe mit den USA stattfinden, um verbindliche Einigungen anzustreben.