Presse

24.04.2025

Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie stagnieren zuletzt

39/2025

  • US-Zollpolitik noch nicht spürbar, Geschäft mit China lässt deutlich nach

Nach ihrem moderaten Rückgang im Januar stagnierten die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im Februar 2025 mehr oder weniger. So lag ihr Wert mit 19,5 Milliarden Euro lediglich um 0,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor.

In den ersten beiden Monaten dieses Jahres kamen die aggregierten Branchenlieferungen ins Ausland damit zusammengenommen auf 40,9 Milliarden Euro – ein leichtes Minus von 0,8 Prozent gegenüber dem entsprechenden Zeitraum 2024. „Gegenüber dem deutlich stärkeren Rückgang der Ausfuhren im vergangenen Jahr hat sich das Exportgeschäft damit zuletzt stabilisiert, obgleich dies vor dem Hintergrund des Zickzack-Kurses insbesondere der US-amerikanischen Zölle seit spätestens Anfang April allerdings nur eine Momentaufnahme sein könnte“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.  

Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland erhöhten sich im Februar um 2,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 20,0 Milliarden Euro.

Kumuliert von Januar bis Februar beliefen sich die Elektroeinfuhren auf 43,5 Milliarden Euro – ein Anstieg um 3,9 Prozent gegenüber Vorjahr. „Der branchenweite Handelsbilanzsaldo aus Ex- und Importen lag damit in den ersten beiden Monaten gut zweieinhalb Milliarden Euro im Minus“, so Gontermann.

Die Ausfuhren der deutschen Elektro- und Digitalindustrie in die Eurozone kamen im Februar auf 6,1 Milliarden Euro. Damit verfehlten sie ihren Vorjahreswert hier um 1,0 Prozent.

Die Exporte nach Spanien (+ 12,2 % auf 709 Mio. €), Portugal (+ 7,4 % auf 195 Mio. €) und Slowenien (+ 3,2 % auf 77 Mio. €) konnten deutlicher steigen, während die Lieferungen nach Österreich (+ 1,0 % auf 810 Mio. €) und in die Slowakei (+ 0,7 % auf 227 Mio. €) nur leicht über Vorjahr lagen.

Bei den Exporten nach Belgien (- 1,0 % auf 436 Mio. €), Frankreich (- 2,0 % auf 1,1 Mrd. €) und Italien (- 2,1 % auf 865 Mio. €) waren moderate und bei den Ausfuhren in die Niederlande (- 4,4 % auf 1,1 Mrd. €) und nach Finnland (- 4,6 % auf 124 Mio. €) höhere Rückgänge zu verzeichnen. Die Lieferungen nach Irland brachen mit minus 43,5 Prozent auf 94 Millionen Euro regelrecht ein.

Zusammengenommen für die ersten beiden Monate dieses Jahres summierten sich die Branchenlieferungen in den Euroraum auf 13,7 Milliarden Euro, was einem Minus von 2,4 Prozent gegenüber Vorjahr entspricht.

Die Elektroexporte in Länder außerhalb des Euroraums beliefen sich im Februar 2025 insgesamt auf 13,4 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat zogen sie damit moderat um 0,9 Prozent an.

Sehr hohe Zuwächse gab es hier bei den Ausfuhren nach Taiwan (+ 41,4 % auf 309 Mio. €) und Japan (+ 32,1 % auf 377 Mio. €), aber auch die Exporte ins Vereinigte Königreich wuchsen zweistellig (+ 12,6 % auf 841 Mio. €). Die Lieferungen nach Rumänien (+ 5,5 % auf 418 Mio. €), Polen (+ 5,2 % auf 875 Mio. €), Tschechien (+ 5,0 % auf 802 Mio. €) und Ungarn (+ 4,8 % auf 615 Mio. €) legten ebenfalls deutlich zu.

Im Geschäft mit den USA gab es im Februar ein Plus von 1,8 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. „Hier dürften die Zollmaßnahmen der US-Regierung vorerst noch keine größere Rolle gespielt haben“, sagte Gontermann.

Die Exporte in die Türkei (- 5,1 % auf 328 Mio. €), in die Schweiz (- 5,4 % auf 648 Mio. €) und nach Schweden (- 7,4 % auf 354 Mio. €) gingen zurück. Die Ausfuhren nach China (- 17,3 % auf 1,8 Mrd. €) und Südkorea (- 20,5 % auf 253 Mio. €) nahmen besonders stark ab. „Die Lieferungen in die Volksrepublik waren damit den nunmehr vierten Monat in Folge mit auf Jahressicht zweistelliger Rate rückläufig“, so Gontermann.

Im Gesamtzeitraum von Januar bis Februar 2025 stagnierten die Exporte in Drittländer im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum (- 0,1 % auf 27,2 Mrd. €).

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