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11.05.2021
Der Gemeinschaftsstand von NAMUR, ProcessNet, VDMA und ZVEI lief auf der Hannover Messe 2021 digital Edition unter dem Motto „Future Production is Modular and Open“.
Schwerpunkte der Sonderschau waren zum einen die Kerntechnologie der modularen Automation – das Module Type Package (MTP), das den einzelnen Modulen eine digitale Beschreibung gibt – und zum zweiten die NAMUR Open Architecture (NOA), die einen sicheren zweiten Kanal für Vitaldaten u. a. für Monitoring und Optimierung von Prozessanlagen ermöglicht, ohne den eigentlich Prozess zu stören.
Highlight des Standes war der späte Messedienstag, an dem die Panelrunde um Thomas Tauchnitz diskutierte, ob die Prozessindustrie bereit für den Paradigmenwechsel ist, den MTP und NOA verkörpern. Es diskutierten: Dr. Andreas Bamberg (Merck), Felix Hanisch (Bayer), Dr. Christian Barth (Festo), Rob van Dongen (Zeton) und Axel Haller (ABB).
Felix Hanisch, Vorstandsvorsitzender NAMUR e.V.: „Mehr Daten aus Bestandsanlagen ziehen, neue Anlagen flexibel und modular in der Hälfte der Zeit errichten: MTP und NOA sind die Hebel, um die Prozessindustrie wettbewerbsfähig zu halten und zukunftsfähig zu machen.“
Axel Haller, Vorsitzender des ZVEI-Arbeitskreises Modulare Automation: „Der Weg hin zur modularen, automatisierten Anlage ist ein iterativer Prozess. Die Hersteller der Automation sind nun dabei die Anforderungen in Zusammenarbeit mit Anlagenbesitzern und Modulbauern umzusetzen.“
Zudem gab es an diesem Abend noch eine kleine Weltpremiere: Die Erklärvideos zu MTP und NOA wurden live im Panel abgespielt und sind seitdem online verfügbar.
MTP – The Age of Modular Production
Die Modulare Produktion mit MTP ist ein wichtiger Bestandteil der Digitalisierung der Prozessindustrie, die von den Anlagenbetreibern immer stärker vorangetrieben wird. Somit lassen sich wichtige KPIs von Prozessanlagen wesentlich verbessern. Im Durchschnitt können die Zeit bis zum Markteintritt halbiert, der Engineering-Aufwand um 70 Prozent reduziert, die Flexibilität um 80 Prozent erhöht werden.
NOA – Mastering the complexity of connectivity
Auch NOA ist Kernelement der Digitalisierung der Prozessindustrie. „Gestrandete“ Vitaldaten sind nur mit enormem Engineering-Aufwand zur erreichen und bleiben bisher in 80 Prozent der Anlagen ungenutzt. NOA verringert diesen Aufwand und macht den Anwendern mehr nutzbare Daten zugänglich. Die Nachfrage nach Messdaten steigt also, weil der Nutzen der Daten größer wird. Ein Win-Win für Anwender und Hersteller.