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04.12.2024
Am 4. Dezember 2024 hat das Bundeskabinett die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) verabschiedet. Diese Strategie, die auch Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie Elektrogeräte umfasst, zielt darauf ab, den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu fördern. Der ZVEI hat sich aktiv an der Entwicklung beteiligt und sieht sowohl positive Aspekte als auch Herausforderungen in der Umsetzung.
Es gibt in der NKWS einige vielversprechende Ansätze. Besonders positiv bewertet der ZVEI die Forderung zur Stärkung der Normung im Bereich der Kreislaufwirtschaft. Normen können entscheidend dazu beitragen, dass Rezyklate, also wiederverwertete Materialien, bestimmten Mindeststandards entsprechen. Ein geplanter Stakeholder-Prozess könnte hier realistische Zielsetzungen unterstützen und flankierend wirken.
Ein weiterer positiver Punkt ist die Unterstützung der Entwicklung eines Digitalen Produktpasses. Dieser könnte helfen, wichtige Daten entlang der Wertschöpfungsketten zu teilen und somit die Transparenz und Rückverfolgbarkeit von Produkten zu verbessern. Der Verband fordert dabei, dass Technologieoffenheit und Interoperabilität gewährleistet werden, um sektorspezifische Lösungen zu ermöglichen.
Zudem wird die Bereitschaft der NKWS, neue Aspekte der Kreislaufwirtschaft in Pilotprojekten zu testen, als positiv angesehen. Diese Projekte bieten die Möglichkeit, innovative Ansätze unter realen Bedingungen zu erproben, bevor sie in größerem Maßstab umgesetzt werden.
Trotz der positiven Ansätze gibt es auch Bedenken. Die NKWS plant die Einführung eines nationalen Qualitätssiegels für aufbereitete Produkte sowie die Etablierung eines Labelvergleichsportals. Der Verband sieht hier die Gefahr, dass nationale Alleingänge den freien Binnenmarkt beeinträchtigen könnten. Ein zusätzliches nationales Label könnte Verbraucherinnen und Verbraucher eher verwirren, da bereits eine Vielzahl von Labels existiert.
Besonders kritisch betrachtet der ZVEI die geplante Begrenzung der Materialvielfalt bei Kunststoffen. Diese Maßnahme, auch wenn sie im Dialog mit der Industrie und auf freiwilliger Basis erfolgen soll, könnte die Innovationskraft der Branche einschränken. Kunststoffe erfüllen oft komplexe Funktionen, die über nationale Grenzen hinweg entwickelt werden. Internationale Kooperationen und Normungen sind hier der Schlüssel, nicht nationale Alleingänge.
Der Verband wird sich aktiv in die angekündigte Plattform für Kreislaufwirtschaft einbringen, die die konkrete Umsetzung der NKWS vorbereiten soll. Hier wird der Verband weiterhin seine Anmerkungen und Expertise einbringen, um eine ausgewogene und effektive Strategie zu fördern.
Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie bietet eine vielversprechende Grundlage für den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft, erfordert jedoch eine sorgfältige Umsetzung, um sowohl nationale als auch europäische Interessen zu wahren. Der Verband bleibt engagiert, um sicherzustellen, dass die Interessen der Elektro- und Digitalindustrie angemessen berücksichtigt werden.