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07.11.2024
Das Forschungsprojekt Antrieb 4.0 setzt auf Interoperabilität und gemeinsame Standards für elektrische Antriebe. Ziel ist eine herstellerübergreifende Kompatibilität für Auswahl, Inbetriebnahme, Betrieb und Service von Antrieben. Denn aktuell wird der Markt immer noch von digitalen Shopfloor-Insellösungen beherrscht. Das macht die Kombination von Systemen unterschiedlicher Hersteller aufwändig und teuer.
Auf der SPS in Nürnberg präsentiert das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Forschungsprojekt nun erste interoperable Lösungen. Am Beispiel des Energiemonitorings zeigt der Forschungsverbund, wie sich mit Hilfe des multilateralen Datenteilens die Effizienz, die Nachhaltigkeit und die Kosten im laufenden Betrieb zukünftig erheblich verbessern lassen. Ein Demonstrator zeigt die möglichen Wege der vertikalen Vernetzung eines Antriebs über die Produktionsanlage bis hin zu weiteren Hierarchieebenen im Fertigungsbereich auf. Am Stand des ZVEI e.V. in Halle 3, 331 können damit erste Umsetzungen der herstellerunabhängigen und einheitlichen Datenbereitstellung in einem Datenraum “Antrieb 4.0” präsentiert werden.
Die praktische Umsetzung wird am Thema des Energiemonitoring veranschaulicht. Mit einer entsprechenden Authentifizierung wird es nun möglich, über den Datenraum die tatsächlich bezogene Leistung und den kumulierten Energieverbrauch aller in einer Anlage verbauten Antriebe in einem bestimmten Zeitfenster einzusehen. Die Energieverbräuche können für die ausgewählte Konfiguration des Antriebssystems prognostiziert und während der Inbetriebnahme verifiziert werden. Zudem können die tatsächlich erfassten Ist-Werte zwischen Betreiber, Maschinenbauer und Anlagenhersteller ausgetauscht werden. Dieses Praxisbeispiel deckt einen Teilaspekt des Use Cases „Ganzheitliche energieeffiziente Auslegung von Antriebslösungen“ ab. Dabei geht es um die Möglichkeit für Anlagenhersteller, Antriebssysteme für ein vom Betreiber vorgegebenes Last- und Bewegungsprofil durch die Kombination von Antriebskomponenten unterschiedlicher Hersteller möglichst energieeffizient auszulegen.
Über die Mehrwerte für die Industrie und die technischen Umsetzungen informieren zudem zwei Veranstaltungen auf der Technology Stage powered bei ZVEI/VDMA in Halle 3, 421.
Am Mittwoch, den 13. November sprechen von 11.20 Uhr bis 11.40 Uhr geht es unter dem Titel „Antrieb 4.0 Ökosystem: Technische Herausforderungen der Skalierbarkeit und Implementierung“ um die technische Umsetzung sowie die Datenraumarchitektur der Serviceplattform des Datenraums “Antrieb 4.0”. Die Gesprächsrunde zum Thema „Mission und Mehrwert von Antrieb 4.0: Demonstrator und Datenraum“ spricht im Anschluss von 11.40 Uhr bis 12.25 Uhr über gemeinsame Standards, interoperable Lösungen und die daraus resultierenden möglichen Chancen für mögliche Geschäftsmodelle.