09.09.2020
Eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur ist essenziell für die Digitalisierung und die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Für die regionale Wirtschaft kann ein unzureichender Breitbandausbau zu einem entscheidenden Standort- und Wettbewerbsnachteil werden. Um den Anschluss nicht zu verlieren, muss vor allem in ländlichen Regionen noch mehr Tempo in die Bereitstellung von gigabitfähigen Netzen an Gewerbestandorten kommen. „Wir haben in NRW in allen Regionen starke Industrieunternehmen, für die die Digitalisierung mit Themen wie Industrie 4.0 eine große Chance ist. Ohne digitale Infrastrukturen, also moderne, schnelle Internetanbindungen und zukünftig auch 5G, werden wir im internationalen Wettbewerb nicht bestehen können“, so Ulrich Leidecker, Vorsitzender der ZVEI-Landesstelle Nordrhein-Westfalen.
In Nordrhein-Westfalen waren Ende 2019 nur 24 Prozent der Gewerbestandorte mit leitungsgebundenen Gigabitanschlüssen versorgt – das liegt leicht unter dem Bundesschnitt von knapp 29 Prozent. Beim Ausbau der digitalen Infrastrukturen sind die Kommunen vor Ort von enormer Bedeutung. Planungs- und Genehmigungsverfahren werden in den Gemeinden entschieden und kommunale Stadtwerke bauen teils eigene Netze auf. Für die Unternehmensstandorte gestaltet die Kommunalpolitik hierbei entscheidende Rahmenbedingungen. Mit der Digitalstrategie NRW sind landesweit erste Fortschritte gemacht worden, aber insbesondere Genehmigungsverfahren dauern oft immer noch zu lange. „Die Bürgermeister müssen den Breitbandausbau vor Ort zur Chefsache machen – gerade jetzt in der Corona-Krise“, so Leidecker. „Nur so können wir langfristig internationale Wettbewerbsfähigkeit herstellen.“