11.10.2022
Mit einem Zuwachs von 13,4 Prozent gegenüber Vorjahr konnten die Auftragseingänge in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie auch im August 2022 zweistellig zulegen. Diesmal zogen die Auslandsorders (+ 16,5 %) stärker an als die Bestellungen aus dem Inland (+ 9,2 %). Kunden aus der Eurozone erhöhten ihre Orders im August um ein Fünftel (+ 20,3 %). Aus Drittländern gingen 14,6 Prozent mehr neue Aufträge ein als vor einem Jahr.
Im Gesamtzeitraum von Januar bis August dieses Jahres lag der Bestellwert 13,2 Prozent höher als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Hier stiegen die Inlands- und Auslandsorders um 11,3 bzw. 14,7 Prozent. Aus dem Euroraum kamen von Januar bis August 17,6 Prozent mehr Bestellungen als im Vorjahr. Die Aufträge von Geschäftspartnern aus Drittländern legten um 13,2 Prozent zu.
Die reale, also preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter ist im August 2022 um 9,3 Prozent gegenüber Vorjahr gestiegen. „Der August war damit im jeweiligen Jahresvergleich der bislang stärkste Monat in diesem Jahr“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Gleichwohl verstellen multiple Herausforderungen wie Energiekrise, hohe Inflation, anhaltende Lieferkettenprobleme oder die Null-Covid-Strategie in China den Blick auf die kommenden Monate erheblich.“ In den gesamten ersten acht Monaten dieses Jahres kam der Branchenoutput auf einen Zuwachs von 2,9 Prozent gegenüber 2021.
Die nominalen Erlöse der deutschen Elektro- und Digitalunternehmen summierten sich im August 2022 auf 19,1 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 22,5 Prozent gegenüber Vorjahr. 9,0 Milliarden Euro (+ 24,0 %) entfielen auf das Geschäft mit inländischen, 10,1 Milliarden Euro (+ 21,4 %) auf das mit ausländischen Kunden. Der Umsatz mit der Eurozone erhöhte sich im August um 20,7 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Mit Partnern aus Drittländern wurden 6,8 Milliarden Euro (+ 21,8 %) erlöst.
In den ersten acht Monaten dieses Jahres kamen die aggregierten Branchenerlöse auf 143,0 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Inlandsumsatz stieg um 13,6 Prozent auf 67,8 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz um 8,3 Prozent auf 75,2 Milliarden Euro. Die Nachfrage aus dem Euroraum lag mit 26,9 Milliarden Euro zwischen Januar und August um 5,7 Prozent über dem Vorjahr. Im Geschäft mit Drittländern lag das Plus bei 9,9 Prozent (48,3 Mrd. €).
Die Unternehmen der deutschen Elektro- und Digitalindustrie haben sowohl ihre Produktions- als auch ihre Beschäftigungspläne im September herabgesetzt. Unterm Strich bleiben sie aber im positiven Bereich. Der Saldo aus Firmen, die in den nächsten drei Monaten mehr bzw. weniger herstellen wollen, fiel gegenüber August um sechs auf plus 15 Prozentpunkte. Bei den Beschäftigungsabsichten gab der entsprechende Zähler von plus 18 auf plus 14 nach. Zuletzt waren 886.000 Beschäftigte in der Branche tätig, 2,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Lediglich 8.200 davon arbeiten noch kurz.
Nach der Stagnation im Vormonat ist das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im September wieder leicht gesunken. „Sowohl die Lagebeurteilung als auch die Erwartungen fielen etwas ungünstiger aus als noch im August“, so Gontermann. „Unterdessen haben sich die Exporterwartungen im September verbessert. Hier erhöhte sich der Saldo aus Unternehmen, die für die nächsten drei Monate von mehr bzw. weniger Ausfuhrgeschäft ausgehen, von plus zwei auf plus sieben Zähler.“