Presse

21.02.2020

Deutsche Elektroexporte trotz gebremsten Wachstums mit neuem Rekord

10/2020

Die Exporte der deutschen Elektroindustrie sind im Dezember 2019 um 2,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf 16,2 Milliarden Euro gewachsen. Im gesamten letzten Jahr legten die aggregierten Branchenausfuhren damit um 2,7 Prozent auf 216,5 Milliarden Euro zu. „Zwar war dies der nunmehr sechste Rekordwert in Folge, allerdings fiel das Wachstum deutlich geringer aus als in den beiden Jahren davor. 2018 lag das Plus noch bei viereinhalb Prozent, 2017 sogar bei elf Prozent“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. 

Die Elektroeinfuhren nach Deutschland erhöhten sich im Dezember 2019 um 3,4 Prozent gegenüber Vorjahr auf 15,1 Milliarden Euro. Kumuliert von Januar bis Dezember stiegen sie um 2,5 Prozent auf 196,9 Milliarden Euro. Der Exportüberschuss nahm 2019 gegenüber dem Vorjahr um 800 Millionen Euro auf 19,6 Milliarden Euro zu.

China und die USA waren auch im vergangenen Jahr die beiden mit Abstand größten Abnehmerländer deutscher Elektroexporte. Die Lieferungen in die Volksrepublik legten um 4,3 Prozent auf 21,9 Milliarden Euro zu, die nach Amerika wuchsen um stärkere 7,7 Prozent auf 19,2 Milliarden Euro.

Die Ränge drei bis zehn werden weiterhin von europäischen Ländern belegt, jeweils vier aus dem Euroraum und dem restlichen Europa. Frankreich (+ 3,0% auf 13,2 Mrd. €) bleibt drittgrößter Abnehmer vor den Niederlanden (- 2,5% auf 10,5 Mrd. €) und Polen (+ 3,0% auf 10,1 Mrd. €). Die zweite Hälfte der Liste mit den Top-10-Abnehmerländern wird von Tschechien (+ 2,4% auf 10,1 Mrd. €) angeführt. Es folgen Italien (+ 3,9% auf 9,8 Mrd. €), Großbritannien (- 10,4% auf 9,1 Mrd. €), Österreich (+ 1,5% auf 9,0 Mrd. €) und die Schweiz (+ 4,4% auf 7,0 Mrd. €). Zusammen fragen die zehn größten Exportbestimmungsländer nahezu die Hälfte aller Auslandslieferungen der deutschen Elektroindustrie nach.  

Die deutschen Elektroexporte in die so genannten Visegrád-Staaten – also nach Polen, in die Slowakei, nach Tschechien und Ungarn – beliefen sich im vergangenen Jahr 2019 auf 30,6 Milliarden Euro. Das waren ein Siebtel der gesamten Branchenausfuhren und überdurchschnittliche 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr. „Seit 2009 haben sich die Branchenlieferungen in die vier Länder mehr als verdoppelt. Zusammen genommen wurden hier im vergangenen Jahr rund 40 Prozent mehr abgesetzt als in China“, so Dr. Gontermann.

Die Elektroeinfuhren aus den Visegrád-Staaten nach Deutschland stiegen 2019 ebenfalls um 3,8 Prozent. Mit einem Volumen von 31,5 Milliarden Euro lagen sie nur leicht höher als die Ausfuhren dorthin, sodass die Handelsbilanz hier mehr oder weniger ausgeglichen war.

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