09.03.2021
Die deutsche Elektroindustrie ist mit einem Plus bei den Auftragseingängen ins Jahr 2021 gestartet: Für Januar verzeichnete die Branche 2,3 Prozent mehr Bestellungen als im entsprechenden Vorjahresmonat, der vom Ausbruch der Pandemie im letzten Jahr noch weitgehend unbeeinflusst war. „Der Auftragszuwachs im Januar war der nunmehr fünfte in Folge“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Gleichwohl fiel das jüngste Plus merklich geringer aus als in den beiden Vormonaten November und Dezember, in denen hier jeweils zweistellige Raten erreicht wurden.“
Die Inlandsbestellungen veränderten sich im Januar 2021 kaum (+ 0,1% gegenüber Vorjahr). Die Auslandsaufträge konnten dagegen um 4,1 Prozent zulegen. Während Kunden aus der Eurozone 1,8 Prozent mehr orderten, erhöhten die Geschäftspartner aus Drittländern ihre Bestellungen um 5,3 Prozent. Für das vergangene Jahr 2020 steht nach leichten Revisionen ein Auftragsrückgang um 3,4 Prozent in den Büchern. Hier standen sich ein leichter Anstieg der Inlandsorders um 1,9 Prozent sowie um 7,3 Prozent reduzierte Auslandsaufträge gegenüber. Die Bestellungen aus dem Euroraum (- 6,8%) und aus Drittländern (- 7,7%) gaben dabei in ähnlicher Größenordnung nach.
Die – um Preiseffekte bereinigte – Produktion der deutschen Elektrobranche hat ihren Vorjahreswert im Januar 2021 um 4,0 Prozent verfehlt. „Ursache des geringeren Ausstoßes dürften dabei auch Engpässe bei der Beschaffung von Vormaterialien gewesen sein“, so Gontermann. Unterdessen wurde das Ergebnis für die Entwicklung des Branchenoutputs im zurückliegenden Jahr 2020 leicht von minus 6,1 Prozent auf minus 6,0 Prozent aufwärts revidiert.
Mit einem Wert von 14,3 Milliarden Euro lag der nominale Umsatz der heimischen Elektrofirmen im Januar 2021 um 2,8 Prozent niedriger als im Vorjahr. In den drei Monaten zuvor waren die Erlöse jeweils wieder gestiegen. Der Inlandsumsatz gab im Januar um 3,9 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro nach, die Auslandserlöse gingen nur halb so stark zurück (- 1,8% auf 7,6 Mrd. €). Die Geschäfte mit Kunden aus der Eurozone fielen im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Der Umsatz mit Drittländern sank um 2,0 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro.
Im Gesamtjahr 2020 hatten die aggregierten Branchenerlöse um 4,4 Prozent auf insgesamt 181,7 Milliarden Euro nachgegeben. Mit inländischen Kunden wurden dabei 85,9 Milliarden Euro (- 4,6%), mit ausländischen 95,7 Milliarden Euro (- 4,2%) umgesetzt. Die Erlöse mit Kunden aus der Eurozone gingen 2020 um 3,1 Prozent auf 35,4 Milliarden Euro zurück. Beim Umsatz mit Drittländern (in Höhe von 60,3 Mrd. €) fiel das Minus mit 4,8 Prozent höher aus.
Die Zahl der Beschäftigten in der Elektroindustrie liegt derzeit bei 871.800 – 13.600 weniger als zu Jahresbeginn 2020. „81.600 Mitarbeiter befanden sich zuletzt noch in Kurzarbeit, das ist knapp jeder Zehnte. Seit Mai 2020 hat sich die Zahl der Kurzarbeiter aber um 100.000 reduziert“, erläuterte Gontermann.
Das Geschäftsklima in der Branche stieg im Februar 2021 zum zehnten Mal hintereinander und befindet sich aktuell auf dem höchsten Stand seit knapp zweieinhalb Jahren. Sowohl die Bewertung der aktuellen Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen verbesserten sich im Februar deutlich.