19.02.2025
Die industrielle Gesundheitswirtschaft (iGW) ist eine Zukunftsbranche mit hoher Bedeutung für den Standort Deutschland. „Um ihre starke Position auch weiterhin halten und stärken zu können, benötigt die Branche die richtigen Rahmenbedingungen. Daher muss der strukturierte, ressortübergreifende Dialog zwischen der Bundesregierung und den Verbänden der industriellen Gesundheitswirtschaft auch in der neuen Legislaturperiode fortgeführt und intensiviert werden“, fordert Christian O. Erbe, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Elektromedizinische Technik, anlässlich der heutigen Übergabe des Abschlussberichts des Round Table Gesundheitswirtschaft. Mit einem Anteil von drei Prozent (103 Mrd. €) an der Bruttowertschöpfung und neun Prozent (160 Mrd. €) an den Exporten der deutschen Gesamtwirtschaft zeichnet sich die deutsche iGW durch eine überdurchschnittliche Wertschöpfung und große Exportstärke aus. Zudem investieren die Unternehmen der Branche jährlich 15 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung und beschäftigten allein in Deutschland über eine Million Menschen.
Gleichzeitig befindet sich die Branche mit ihren vielen unterschiedlichen Akteuren und Stakeholdern in einem hochkomplexen Umfeld. Unter diesen Gesichtspunkten sei der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz initiierte Austausch mit der iGW sehr wertvoll: „Alle relevanten Ressorts der Bundesregierung und die Industrie an einem Tisch zu haben, hat den Austausch zu einem fokussierten Impulsgeber für die Wirtschafts- und Gesundheitspolitik gemacht“, resümiert Erbe. Allerdings müsse die Dialogrunde sich mit der nächsten Bundesregierung zu einer 'Umsetzungsrunde' weiterentwickeln und schnell Maßnahmen in vier identifizierten Themenfelder erarbeiten: Erstens, Digitalisierungspotenziale für die Gesundheitswirtschaft heben; zweitens, Innovations- und produktionsfreundliche Rahmenbedingungen schaffen; drittens, Bürokratie abbauen und komplexe Prozesse verschlanken; und viertens die Exportstärke ausbauen, kritische Abhängigkeiten reduzieren und einen Beitrag zur Stärkung der globalen Gesundheitsarchitektur leisten.
Dies ist insbesondere mit Blick auf den wichtigen US-Markt und die Diskussion über neue Zölle seitens US-Regierung von Bedeutung. Allein die Medizintechnik exportierte 2023 Produkte im Wert von rund 5,5 Milliarden Euro in die USA. Damit ist die USA mit einem Anteil von fast 19 Prozent an den gesamten Exporten der deutschen Medizintechnik Einzelabnehmerland Nummer eins.