Presse

28.04.2025

Elektro-Hausgeräte-Markt stabilisiert sich 2024 auf niedrigem Niveau

40/2025

  • Inlandsumsatz mit Elektro-Hausgeräten leicht positiv 
  • Schlechte Baukonjunktur belastet Geschäft mit Einbaugeräten weiterhin 
  • Branche für 2025 trotz verhaltenen Jahresauftakts vorsichtig optimistisch

ZVEI-Berechnungen zufolge erzielten Haushalt-Groß- und -Kleingeräte 2024 – im Kontext einer weiterhin herausfordernden Marktlage – in Deutschland einen Inlandsumsatz in Höhe von ca. 10,1 Milliarden Euro. Dies entspricht einem leichten Plus von 0,5 Prozent gegenüber Vorjahr. Der Markt für Elektro-Haushaltgeräte wurde 2024 vor allem durch das weiter verhaltene Konsumklima in Deutschland belastet.

Der Umsatzanteil von Haushalt-Großgeräten lag 2024 bei ca. 6,2 Milliarden Euro (- 1,2 % gegenüber Vorjahr). Insgesamt wurden in Deutschland im vergangenen Jahr etwa 16 Millionen Elektro-Haushalt-Großgeräte verkauft. Damit erholte sich der rückläufige Absatz bei den Haushalt-Großgeräten (+ 3 % im Vergleich zum Vorjahr). Trotz der weiter stagnierenden Baukonjunktur waren auch Einbaugeräte wieder mehr nachgefragt (+ 2,6 % beim Absatz). Insgesamt wurde der Markt durch Ersatzbeschaffung, den Trend zu höherwertigen Geräten und den Aspekt Energieeffizienz gestützt. Besonders gefragt waren im Jahr 2024 Wäschetrockner (+ 22 %), Geschirrspüler (+ 8 %) und Waschmaschinen (+ 5 %).

Bei den Elektro-Haushalt-Kleingeräten stieg der Hersteller-Inlandsumsatz 2024 durch ein breites Produktportfolio und anhaltende Trends, insbesondere im Bereich der Küchengeräte, um vier Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Die Haushalt-Kleingeräte konnten ihren Wachstumskurs nach einem soliden Vorjahr (+ 1,5 % in 2023) damit mehr als verdoppeln. Zu den besonders stark nachgefragten Gerätesegmenten zählten erneut Air Fryer, Kaffeezubereitung, Bodenpflege einschließlich Saug-Wischrobotern, Food-Prep- sowie Healthcare-Produkte.

Insgesamt blieb die Konsumlaune in Deutschland trotz des Aufwärtstrends nach dem Tiefpunkt im November 2022 schleppend, und belastete 2024 erneut den Markt für Konsumgüter, einschließlich der Elektro-Haushaltgeräte. Angesichts anhaltender Verbraucherverunsicherung insbesondere durch weltpolitische Entwicklungen hielt die Sparneigung der Konsumentinnen und Konsumenten im vergangenen Jahr an: Ihre Anschaffungsbereitschaft ist nicht wesentlich gestiegen.

Der Export von Elektro-Haushaltgeräten ging im Zeitraum von Januar bis Dezember 2024 zurück. Laut Statistischem Bundesamt sanken die weltweiten Auslandsumsätze der Haushalt-Großgeräte um 4,5 Prozent, die der Haushalt-Kleingeräte um 17 Prozent.

Die Hausgerätebranche blickt vorsichtig optimistisch auf 2025. Zwar blieb das erste Quartal dieses Jahres hinter den Erwartungen zurück. Allerdings dürften eine Stabilisierung der Inflation, gestiegene Löhne durch Tarifabschlüsse sowie die jüngste Zinssenkung der EZB positive Signale für die Anschaffungsbereitschaft im weiteren Jahresverlauf setzen. Gelingt es der neuen Bundesregierung, Impulse für die Baukonjunktur und Renovierungen zu setzen, kann das Geschäft mit Einbaugeräten profitieren. Zudem bleibt das Ersatzgeschäft eine stabile Stütze und die langfristigen Trends Energieeffizienz, Komfort und Vernetzung bleiben auch 2025 prägend. 

Der Markt für Elektro-Haushaltgeräte dürfte sich somit im Jahresverlauf insgesamt stabilisieren und im Gesamtjahresverlauf wäre ein leichtes Wachstum, insbesondere bei Haushalt-Kleingeräten, möglich. Eine grundsätzliche Unsicherheit besteht allerdings vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Zolltarif-Entwicklung.

Als global agierende und vernetze Branche ist die Elektro-Hausgeräte-Industrie von der neuen Zoll-Politik der USA und ihren Folgen unweigerlich betroffen. Produktionsstätten befinden sich rund um die Welt, Lieferketten und Absatzmärkte sind global. Die genauen Folgen der aktuell unübersichtlichen und sehr dynamischen Lage sind noch nicht abschätzbar – ein Handelskrieg und ein damit verbundener etwaiger erneuter Anstieg der Inflation würde die Unternehmen aber vor zusätzliche Herausforderungen stellen. 

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