23.03.2020
Erstmals seit Juni 2019 sind die deutschen Exporte elektrotechnischer und elektronischer Produkte wieder leicht zurückgegangen. Im Januar 2020 nahmen sie gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent auf 17,6 Milliarden Euro ab. „Wenn überhaupt sind die Auswirkungen der Corona-Krise hier erst in sehr geringem Maße enthalten“, zeigte sich ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann vorsichtig. „Die kommenden Monate dürften weit höhere Rückgänge mit sich bringen.“
Im gesamten vergangenen Jahr 2019 waren die aggregierten Branchenausfuhren noch um 2,7 Prozent auf 216,5 Milliarden Euro gestiegen. Allerdings fiel der Zuwachs da bereits deutlich geringer aus als 2018 (plus 4,5 %) und 2017 (plus 10,8 %).
Auch die Elektroeinfuhren zeigten sich im Januar schwächer und gaben gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro nach. Im Gesamtjahr 2019 waren sie – genau wie die Exporte – noch auf das sechste Allzeithoch in Folge gestiegen, und zwar um 2,5 Prozent auf 196,9 Milliarden Euro.
Die Lieferungen in die beiden größten Abnehmerländer der deutschen Elektroindustrie entwickelten sich im Januar schwächer: Die Exporte nach China sanken gegenüber dem Vorjahresmonat leicht um 0,7 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro und die Ausfuhren in die USA nahmen um 2,2 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro ab. Insgesamt stagnierten die Warenausfuhren in die Länder außerhalb Europas auf dem Vorjahresniveau in Höhe von 6,3 Milliarden Euro, wobei sich große Unterschiede bei den Empfängerländern zeigten: Während etwa die Exporte nach Malaysia um 53,5 Prozent auf 286 Millionen Euro zulegten, gaben die Lieferungen nach Japan um 12 Prozent auf 278 Millionen Euro nach.
Die Ausfuhren nach Europa fielen im Januar schwächer als im Vorjahr aus und sanken um 2,3 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro. „Zuwächsen im Exportgeschäft mit Osteuropa standen überproportional hohe Rückgänge bei den Lieferungen in den Euroraum gegenüber“, so Dr. Gontermann. Letztere gaben um 3,7 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro nach. Zweistellige Rückgänge gab es im Januar mit Großbritannien (-17,9 % auf 710 Mio. €) und den Niederlanden (-10,1 % auf 821 Mio. €).