09.07.2021
Die Auftragseingänge der Elektroindustrie in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind im Zeitraum von Januar bis April 2021 insgesamt um 38 Prozent gegenüber Vorjahr gestiegen. Der Umsatz stieg bis April dieses Jahres um 20 Prozent. Die hohen Zuwachsraten lassen sich größtenteils auf die starken Corona-bedingten Rückgänge von 11 Prozent im Frühjahr 2020 zurückführen. Im Vergleich zum Vorkrisenzeitraum Januar bis April 2019 liegen die aktuellen Zahlen um sieben Prozent höher.
Die Kapazitätsauslastung stieg aufgrund der verbesserten Auftragslage im zweiten Quartal 2021 auf 87 Prozent, womit sie erstmals seit gut zwei Jahren wieder über dem Durchschnitt von 85 Prozent lag. „Damit konnten wir an den positiven Trend vor der Corona-Krise wieder anschließen. Die Aussichten für die zweite Jahreshälfte sind weiter positiv. Jedes fünfte Unternehmen in der mitteldeutschen Elektroindustrie will die Zahl seiner Beschäftigten erhöhen und die Produktion ausweiten“, so Ute Poerschke, Vorsitzende der ZVEI-Landesstelle Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zur aktuellen Branchenentwicklung. Sorgen bereiten dagegen gestiegene Materialkosten und Lieferengpässe, etwa bei Stahl, Kupfer und Halbleitern.
„Es gilt jetzt, Schlüsseltechnologien gezielt zu stärken. Das Engagement des Freistaats Sachsen im europäischen Förderprogramm Important Projects of Common European Interest (IPCEI) ist gut geeignet, um langfristig Kompetenzen zu sichern und auszubauen“, so Poerschke weiter. Für mittelständische Unternehmen müssten zugleich aber auch Möglichkeiten aus dem Investitionszuschuss zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW)“ genutzt und die sächsische Technologieförderung wieder geöffnet werden.