23.02.2022
• Wertschöpfungspotenzial von Daten konsequent nutzen
„Sofern der EU Data Act konsequent auf Datenzugang und -nutzung ausgerichtet wird, kann sich das vorteilhaft auf den Austausch von industriellen Daten über Unternehmens- und Sektorgrenzen auswirken und so die Entwicklung von datengetriebenen Geschäftsmodellen erleichtern“, kommentiert Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, den heute vorgestellten Entwurf. Gleichzeitig mahnt er an, dass dieser in seiner aktuellen Ausgestaltung noch zu viele Fragen ungeklärt lässt und dadurch mehr Unsicherheit als Sicherheit schaffen könne.
So müsse auch bei der Weitergabe von Daten zu jeder Zeit sichergestellt werden, dass Geschäftsgeheimnisse nicht weitergegeben und von Dritten abgegriffen werden. Wie dies gewährleistet werden kann, zeigen bereits die Unternehmen der Elektro- und Digitalindustrie. Sie bieten heute bereits sektorspezifische Lösungsbausteine an, die das sichere Teilen von Maschinendaten über Teilmodelle der Verwaltungsschale ermöglichen. Ein anderer Weg sind Datentreuhändermodelle im Bereich der Gesundheitswirtschaft.
„Um das Wertschöpfungspotenzial von Industrie- und Maschinendaten vollständig heben zu können, müssen Daten sowohl zum Nutzer als auch zum Komponentenentwickler fließen können“, fordert Weber weiter. „Hier darf es künftig keine Ungleichbehandlung mehr geben.“ Als Beispiel nennt er die Weiterentwicklung heutiger Autobatterien, die sich schneller und kosteneffizienter gestalten ließe, wenn Batteriehersteller besser auf forschungsrelevante Daten aus dem Fahrbetrieb der Fahrzeuge zugreifen könnten.
Zudem müsse der Aufwand für die Bereitstellung von Daten vom Datenempfänger finanziell angemessen entschädigt werden. „Insbesondere die notwendigen Investitions- oder Projektkosten, damit Daten auch sinnvoll in ihrem Kontext überhaupt von einem Marktteilnehmer zu einem anderen fließen können, müssen sinken. Diese Kosten zur Datenteilung sind noch unverhältnismäßig groß.“