04.11.2021
Die derzeitigen Lieferengpässe bei Halbleitern betreffen zahlreiche europäische Unternehmen aus allen Branchen. Ein neues Halbleiter-Strategiepapier des ZVEI zeigt, dass sich die politischen Maßnahmen jetzt auf die Sicherung der Versorgung mit Mikrochips aller Größen konzentrieren müssen, um Schlüsselsektoren der Wirtschaft wie die verarbeitende Industrie, die Unterhaltungselektronik und das Gesundheitswesen zu unterstützen. Neben öffentlichen Mitteln braucht Europa zudem günstige Rahmenbedingungen, um ein florierendes Ökosystem für die Mikroelektronik aufzubauen.
Auf der Grundlage des ZVEI-Papiers hat DigitalEurope mehrere Empfehlungen formuliert:
Cecilia Bonefeld-Dahl, Generaldirektorin von DigitalEurope, sagte:
"Eine Vielzahl von Produkten, von Spielkonsolen über medizinische Geräte bis hin zu Autos, ist auf eine stabile Versorgung mit Halbleitern angewiesen. Die derzeitige Verknappung ist ein großes Problem und Unternehmen und Verbraucher:innen beginnen, den Druck zu spüren.
Der Entwurf des European Chips Act muss die Bedarfe der Industrie berücksichtigen und darf nicht nur von der Politik bestimmt werden. Natürlich brauchen wir mehr Finanzmittel, aber der richtige Weg, um Europa zu einem globalen Halbleiterzentrum zu machen, ist ein unterstützendes Geschäftsumfeld durch Anreize und Qualifikationen zu schaffen."
Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, sagte:
"Halbleiter sind das Rückgrat des digitalen und grünen Wandels und von großer Bedeutung für alle Industriezweige in Europa, von der Automobilindustrie bis zum Maschinenbau, von Start-ups bis zu globalen Unternehmen. Wir müssen die Produktionskapazitäten für Chips aller Strukturgrößen im Einklang mit der Marktdynamik ausbauen. In den kommenden Jahrzehnten werden Europas nachgelagerte Industrien sowohl Hochleistungsprozessoren in kleineren Strukturgrößen als auch Leistungshalbleiter, Sensoren oder mikroelektromechanische Systeme (MEMS) in ausgereifteren Strukturgrößen benötigen. Allein die Nachfrage nach Leistungshalbleitern wird sich bis 2030 verdreifachen."
DigitalEurope ist der führende Wirtschaftsverband, der die sich im digitalen Wandel befindlichen Branchen in Europa vertritt. Seine Mitglieder repräsentieren über 35.000 Unternehmen, die in Europa tätig sind und investieren. Dazu gehören 91 Unternehmen, die in ihrem Tätigkeitsbereich weltweit führend sind, sowie 39 nationale Wirtschaftsverbände aus ganz Europa. DigitalEurope vertritt sowohl Unternehmen, die in der Wertschöpfungskette der Mikroelektronik tätig sind als auch nachgelagerte Sektoren wie die Konsumgüter-, Digital-, Gesundheits- und Fertigungsindustrie.