29.09.2022
Anlässlich der heutigen Vorstellung des Pakets der Bundesregierung zur Energiekostensenkung sagt Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung:
„Das heute vorgestellte Paket der Bundesregierung zu Energiekostensenkung ist groß im Volumen, aber noch stellenweise unklar in der Entlastung für Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger. Wir unterstützen, dass der Teil der Strompreisbremse nun so konkretisiert werden soll, dass Unternehmen aller Branchen und Größen anteilig einen einheitlichen niedrigeren Strompreis erhalten sollen. Denn die allermeisten Unternehmen leiden nicht nur direkt unter den hohen Strom- und Gaspreisen, sondern auch indirekt durch entsprechend teurer gewordene Vorleistungen wie Stahl und NE-Metalle. Einige unserer Teilbranchen trifft es ganz besonders, darunter Halbleiter, Kabel und Batterien.
Der sogenannte „Basisverbrauch“ sollte fair ausgestaltet werden und die bei effizienter Nutzung tatsächlich benötigten Strommengen berücksichtigen. Insbesondere müssen Industriebetriebe und Haushalte, die sich von Erdgas und fossilen Quellen unabhängiger gemacht und in Wärmepumpen, Elektroautos oder andere Elektrifizierungsmaßnahmen investiert haben oder dieses noch tun wollen, auch für diese zusätzlichen Strommengen einen vergünstigten Preis erhalten. Der ZVEI fordert deshalb einen „atmenden Basisverbrauch“, der Investitionen in die Elektrifizierung berücksichtigt.
Gas ist knapp – Strom müsste nicht knapp sein. Es ist daher gut, dass nun endlich nahezu alle zur Verfügung stehenden Stromerzeugungskapazitäten voll ausgenutzt werden sollen – das beinhaltet neben den erneuerbaren Energien auch Kohle und Atomkraft. Für attraktive und vom Gas unabhängige Strompreise müssen diese vom Gaspreis dringend und grundsätzlich entkoppelt und Stromsteuer, Mehrwertsteuer und die weiteren Umlagen auf Mindestmaß reduziert werden. Strom – zunehmend aus erneuerbaren Quellen – ist der Rohstoff der Energiewende.“