Presse

17.10.2024

Welt-Elektromarkt wächst weniger dynamisch

73/2024

  • ZVEI erwartet für 2024 kaum Bewegung, leichtes Anziehen erst ab 2025

Der globale Markt für Güter der Elektro- und Digitalindustrie belief sich 2023 auf einen Wert von 5.847 Milliarden Euro. „Damit gehört er zu den größten Industriemärkten weltweit. Seine Wachstumsdynamik hat sich nach hohen Zuwachsraten in den Jahren 2021 und 2022 – im vergangenen Jahr allerdings auf vier Prozent abgeschwächt“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Und für das laufende Jahr rechnet der ZVEI nur noch mit einem verhaltenen Anstieg um ein Prozent.“ 

Zuletzt hatten unter anderem das seit 2022 deutlich gestiegene Zinsniveau sowie zunehmende geopolitische Unsicherheiten die globale Industriekonjunktur belastet. Für 2025 prognostiziert der ZVEI dem Welt-Elektromarkt eine wieder etwas bessere Entwicklung (+ 3 %), die aber im Vergleich zu früheren Jahren weiter unterdurchschnittlich bleibt. Die inzwischen eingeleitete Zinswende sollte die weltweite Investitionsneigung im kommenden Jahr zumindest wieder verbessern helfen. 

Der asiatische Elektromarkt blieb mit 3.556 Milliarden Euro auch 2023 der größte kontinentale Markt. Sein Anteil am Weltmarkt beläuft sich auf 61 Prozent. Nach einem Zuwachs von vier Prozent im vergangenen Jahr könnten laut ZVEI-Prognosen in den Jahren 2024 und 2025 Steigerungsraten von zwei bzw. vier Prozent erreicht werden.

Innerhalb Asiens kam Chinas Elektromarkt 2023 auf einen Wert von 2.214 Milliarden Euro (+ 4 % gegenüber Vorjahr). Damit bleibt China der mit Abstand größte Ländermarkt in der Elektro- und Digitalindustrie. „In den weiteren Erwartungen spiegelt sich aber wider, dass Chinas Wirtschaft auf einen niedrigeren Wachstumspfad eingebogen ist“, sagte Gontermann. So rechnet der ZVEI für 2024 hier nur mit plus drei Prozent und für 2025 mit plus vier Prozent.

Der gesamtamerikanische Markt für Güter der Elektro- und Digitalindustrie belief sich 2023 auf 1.197 Milliarden Euro – ein Plus von vier Prozent gegenüber dem vorherigen Jahr. Sein Anteil am Weltmarkt liegt damit bei einem Fünftel. Im Jahr 2024 könnte der amerikanische Elektromarkt gemäß ZVEI-Prognose stagnieren. Für 2025 erwartet der Verband mit plus zwei Prozent ein eher verhaltenes Expansionstempo.

Der US-Markt kam 2023 auf ein Volumen von 855 Milliarden Euro (+ 4 % zum Vorjahr) und belegte damit Rang zwei im Länderranking. Die Prognosen für 2024 (+ 1 %) und 2025 (+ 2 %) gehen von moderaten Zuwächsen auf dem US-Elektromarkt aus.

Auch der europäische Elektromarkt ist 2023 um vier Prozent auf einen Wert von 971 Milliarden Euro gewachsen. Dies entspricht 17 Prozent des globalen Markts. Für dieses Jahr erwartet der ZVEI hingegen einen Rückgang um ein Prozent. Für 2025 sieht der Verband einen möglichen Zuwachs von zwei Prozent voraus. 

„Mit einem Volumen von 193 Milliarden Euro im Jahr 2023 ist der deutsche Elektromarkt noch immer der fünftgrößte weltweit – hinter China, den USA, Japan und Südkorea“, so Gontermann. Nachdem er im vergangenen Jahr noch um vier Prozent gewachsen war, ist für 2024 von einem Rückgang um vier Prozent auszugehen. 2025 könnte dann wieder ein Anstieg um zwei Prozent folgen.

Das breite Produktspektrum der Elektro- und Digitalindustrie erstreckt sich von Industrie- bzw. Investitionsgütern, u.a. aus Bereichen wie der Automation, Energietechnik, Elektromedizin, Elektroinstallation oder IKT, über Konsumgüter wie Elektro-Hausgeräte und Consumer Electronics bis hin zu elektronischen Bauelementen, die als Vorleistungen heutzutage praktisch überall zum Einsatz kommen.

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