21.12.2021
Die Ausfuhren der deutschen Elektro- und Digitalindustrie betrugen im Oktober 2021 18,9 Milliarden Euro und lagen damit über dem Niveau des Vorjahrs. „Mit einem Plus von 4,4 Prozent sind die Exporte allerdings verhaltener gewachsen als in den Vormonaten“, so ZVEI-Konjunkturexperte Jürgen Polzin. „Die Wachstumsdynamik hat erkennbar nachgelassen.“ Im gesamten Zeitraum von Januar bis Oktober dieses Jahres stiegen die Ausfuhren um 10,7 Prozent auf 184,8 Milliarden.
Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland konnten im Oktober 2021 um 9,3 Prozent zulegen und erreichten einen Wert von 19,0 Milliarden Euro. „Sie lagen damit erst zum dritten Mal innerhalb der vergangenen fast zwanzig Jahre über den Exporten“, so Polzin. In den ersten zehn Monaten des Jahres erhöhten sich die Bezüge um 15,1 Prozent auf 179,1 Milliarden Euro.
Die Branchenlieferungen nach Europa sind im Oktober 2021 um 6,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 12,4 Milliarden, in den gesamten Euroraum um 10,5 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro gestiegen. Die höchsten Zuwächse waren bei den Lieferungen nach Italien (+21,8 % auf 1,0 Mrd. €), in die Niederlande (+21,2 % auf 952 Mio. €), nach Tschechien (+14,9 % auf 943 Mio. €) und Frankreich (+11,4 % auf 1,2 Mrd. €) zu verzeichnen.
Die Exporte nach Großbritannien kletterten im Oktober dieses Jahres um 8,2 Prozent auf 795 Millionen Euro, diejenigen in die Schweiz um 6,7 Prozent auf 670 Millionen Euro. Im Geschäft mit Russland (+1,5 % auf 374 Mio. €) und Ungarn (+0,4 % auf 614 Mio. €) waren die Steigerungen deutlich geringer. Die Elektroausfuhren in die Türkei (-23,4 % auf 269 Mio. €) und nach Polen (-12,9 % auf 986 Mio. €) gingen im Oktober dagegen deutlich zurück.
Kumuliert von Januar bis Oktober 2021 summierten sich die Lieferungen nach Europa auf 118,9 Milliarden Euro, die in die Eurozone auf 60,3 Milliarden Euro. Erstere übertrafen ihren Vorjahreswert damit um 12,3 Prozent und letztere um 15,7 Prozent.
Die Branchenausfuhren in die Länder außerhalb Europas lagen im Oktober 2021 mit 6,5 Milliarden Euro um 1,2 Prozent über Vorjahr. Auch hier zeigte sich ein heterogenes Bild: Während die Exporte nach Brasilien (+25,5 % auf 136 Mio. €) und Malaysia (+17,5 % auf 206 Mio. €) zweistellig stiegen, legten die Ausfuhren nach Südkorea (+8,7 % auf 255 Mio. €), Hongkong (+8,7 % auf 169 Mio. €), in die USA (+5,9 % auf 1,6 Mrd. €), nach Indien (+3,5 % auf 165 Mio. €), Japan (+3,3 % auf 240 Mio. €) und China (+1,9 % auf 2,1 Mrd. €) verhaltener zu. Die Lieferungen nach Mexiko (-12,4 % auf 191 Mio. €) und Taiwan (-9,1 % auf 206 Mio. €) wiesen hohe Verluste auf.
In den gesamten ersten zehn Monaten des Jahres überstiegen die Exporte in Drittländer ihr Vorjahresniveau um 8,1 Prozent und lagen bei 65,9 Milliarden Euro.