Presse

30.08.2022

ZVEI-Consumerumfrage: Mehrheit sieht hohes Energiesparpotenzial in eigenem Handeln

55/2022

  • Für 80 Prozent der Befragten ist das Thema Energieverbrauch im Laufe dieses Jahres wichtiger geworden. 
  • 75 Prozent der Befragten sehen große Sparpotenziale bei persönlichem Nutzungsverhalten.

Für Verbraucherinnen und Verbraucher spielen Energieverbrauch und damit verbunden Energienutzung eine immer wichtigere Rolle. Dies zeigt eine im August durchgeführte ZVEI-Verbraucherumfrage. Knapp 80 Prozent der Befragten gaben an, das Thema Energieverbrauch sei für sie wichtiger als zu Beginn dieses Jahres. 97 Prozent nannten hierfür die gestiegenen Energiepreise als Grund. Knapp die Hälfte derjenigen, die dem Thema Energie mehr Aufmerksamkeit schenken, tun dies aus Umweltgründen beziehungsweise aufgrund der Unsicherheit in Sachen Energieversorgung.

„Das gewachsene Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher drückt sich bisher allerdings erst teilweise in konkreten Verhaltensänderungen aus. Es besteht also durchaus noch Handlungspotenzial in den Haushalten“, resümiert Carine Chardon, Bereichsleiterin Consumer beim ZVEI. Rund zwei Drittel der Befragten veränderten laut eigener Aussage ihr Verhalten beim Energieverbrauch im Vergleich zum Jahresbeginn bisher nicht. Dem gegenüber steht eine positive Entwicklung. Ein gutes Viertel der Befragten (27,9 %) achtet im Vergleich zum Jahresbeginn verstärkt auf den eigenen Energieverbrauch. Knapp 40 Prozent tun dies zum Beispiel in puncto Warmwasserverbrauch, etwa beim Duschen. 

Drei von vier Befragten sehen Möglichkeiten für weiteres Sparpotenzial

Die Umfrage zeigt, dass Energiesparmaßnahmen bei vielen Bürgerinnen und Bürgern präsent sind. 71 Prozent löschen das Licht beim Verlassen eines Raums. 58 Prozent schalten das TV-Gerät aus, wenn es nicht aktiv genutzt wird. Immerhin die Hälfte der Befragten hat komplett von herkömmlichen Glühlampen auf LEDs umgestellt. Gleichzeitig sieht die Mehrzahl der Befragten (75 %) weitere Möglichkeiten für Energiesparmaßnahmen in ihrem persönlichen Handlungsfeld. Genannt wurden hier vor allem bewusster Warmwasserverbrauch (77 %), Licht ausschalten (74 %) und das manuelle Trennen elektrischer Geräte vom Strom, zum Beispiel per Steckerleiste (78 %). Die Umfrage zeigt aber auch ungenutztes, vergleichsweise hohes Sparpotenzial auf. Nur je 40 Prozent der Anwender nutzen regelmäßig Eco-Programme bei Waschmaschinen und Geschirrspülern. Der WLAN-Router wurde bisher kaum als Stromfresser wahrgenommen. Nur 15 Prozent gaben an, ihn stets über Nacht auszuschalten. Das Bewusstsein jedoch steigt: 32 Prozent der Befragten schalten im Vergleich zum Jahresanfang verstärkt den Router aus. 

Temporäres Tempolimit für 80 Prozent der Befragten akzeptabel

Weiterhin wurden die Verbraucherinnen und Verbraucher gefragt, welche weiteren Einschränkungen für sie im Falle von Energieknappheit akzeptabel wären. Danach können sich vier von fünf Personen zumindest temporär Tempolimits vorstellen. Aber auch zu anderen Einschränkungen wären rund 70 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher zumindest zeitweise bereit, zum Beispiel zur Reduzierung der Raumtemperatur (78 %), eine zeitlich regulierte Verfügbarkeit von Warmwasser (75 %), die Schließung öffentlicher Gebäude (72 %) oder die Beschränkung privater Autofahrten (67 %). Darauf, dass Strom rund um die Uhr verfügbar sein soll, legten die Befragten indes hohen Wert. 

Über die ZVEI-Verbraucherumfrage

Die repräsentative Online-Umfrage wurde im August 2022 vom Meinungsforschungsinstitut Innolink im Auftrag des ZVEI durchgeführt. Befragt wurden 1.501 Personen ab 18 Jahren in Deutschland.
 

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