19.02.2025
Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als 50.000 Tonnen Papier für physische Nutzungsinformationen verschwendet. Grund dafür ist die gängige juristische Auslegung des EU-Produktrechts. Danach müssen Hersteller und Anbieter Informationen wie Anleitungen, Sicherheitshinweise oder Begleitinformationen in den 24 Amtssprachen der EU auf Papier mitliefern. Dieser Verschwendung will der ZVEI ein Ende bereiten und hat dazu jetzt ein Positionspapier veröffentlicht. Darin schlägt der Verband der Elektro- und Digitalindustrie ein Omnibusverfahren vor, um die entsprechenden europäischen Richtlinien und Verordnungen anzupassen.
Der ZVEI unterstützt die Initiative der Kommission für nachhaltige Produkte und ist Partner beim Übergang zur flächendeckenden Digitalisierung von Nutzungsinformationen. Umfassende digitale Nutzungsinformationen bereitzustellen, stellt aus Sicht des ZVEI eine überschaubare Hürde dar, der Ertrag wäre jedoch maximal. Dazu müssten allerdings die bestehenden Rechtsunsicherheiten sowie uneinheitliche Vorschriften beseitigt werden. Dies sollte die EU-Kommission im Wege eines sogenannten Omnibusverfahrens einheitlich für alle Produktregulierungen tun.
„Es ist ein offenes Geheimnis, dass das Gros der Nutzungsinformationen ungelesen in den Papierkorb wandert, gerade die immer dicker werdenden und immer gleich lautenden Hinweise im Kleingedruckten “, kommentiert Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung. „Wir gehen hier insgesamt von 50.000 Tonnen Papier alleine in Deutschland aus, die jedes Jahr produziert und kurz danach wieder entsorgt werden müssen. Diese Menge entspricht etwa 2.000.000 m² Waldverbrauch oder den CO2-Emissionen von 36.000 Benzin oder Diesel-Autos. Für die gesamte EU fallen diese Zahlen noch deutlich dramatischer aus. Das ist nicht nur ineffizient und unökologisch, sondern Europa kann das besser. Denn wir können einen verlässlichen Rahmen für die Digitalisierung der Nutzungsinformationen schaffen. Dafür setzen wir uns ein.“