14.11.2024
Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag des ZVEI unterstreicht das wachsende Interesse der Bevölkerung in Deutschland an dynamischen Stromtarifen und zeitvariablen Netzentgelten. Diese innovativen Ansätze zur effizienten Stromnutzung bieten erhebliche Vorteile für die Netzstabilität und den Geldbeutel der Endverbraucher – privat wie gewerblich. Unter Hausbesitzern mit Elektrofahrzeugen (EV), Wärmepumpen (WP) oder Photovoltaikanlagen mit Heimspeichern (HS) ist die Bereitschaft zur Anpassung an neue Tarife mit mehr als 40 Prozent besonders hoch. Wie aus der Umfrage hervorgeht, sind bislang jedem Dritten variable Netzentgelte ein Begriff. Unter Hausbesitzern mit EV, WP oder HS sogar jedem Zweiten. Bei dynamischen Stromtarifen sind die Bekanntheitswerte noch höher: Knapp die Hälfte aller Befragten hat schon einmal von dynamischen Stromtarifen gehört. Bei Hausbesitzern mit EV, WP oder HS steigt dieser Wert sogar auf zwei Drittel. „Diese Zahlen verdeutlichen: Viele Menschen sind bereit für solche Tarife und damit auch für eine Flexibilisierung ihrer Stromnutzung – damit sie selbst, aber auch Deutschland insgesamt Geld sparen und eine möglichst stabile Stromversorgung unterstützen“, zeigt sich Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung positiv überrascht. „Das ist ein ermutigendes Signal, dass die Bevölkerung innovative Wege beschreiten möchte, um die Energiewende zu unterstützen.“
Zudem besteht ein ausgeprägtes Interesse an weiteren Informationen: Mehr als jeder Zweiter (55 %) möchte mehr über dynamische Stromtarife und zeitvariable Netzentgelte erfahren. Knapp 80 Prozent derjenigen, die mit diesen Konzepten vertraut sind, befürworten eine Preissenkung der Strompreise zu Zeiten hoher Erneuerbaren-Produktion – und zwar gleichermaßen für private Verbraucher wie für Unternehmen.
Verpflichtend angeboten werden müssen dynamische Stromtarife ab Anfang 2025. Dennoch wäre schon heute jeder Dritte unter denjenigen, die noch keine dynamischen Tarife nutzen, bereit, auf einen solchen umzusteigen. Richtung Politik und Netzbetreiber sieht Weber in diesen Ergebnissen einen klaren Handlungsauftrag: „Politik, Netzbetreiber und Stromversorger müssen den Wechsel zu dynamischen Stromtarifen und zeitvariablen Netzentgelten so einfach wie möglich gestalten und den bürokratischen Aufwand beim Einbau steuerbarer Verbraucher wie Wärmepumpen und Ladesäulen reduzieren. Die Offenheit der Bevölkerung ist da, jetzt gilt es, die nötigen Schritte zu unternehmen und Anreize zu setzen, um auch künftig eine stabile, sichere, effiziente und bezahlbare Stromversorgung zu gewährleisten."
Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat für ZVEI e.V. vom 24. bis 29.9.2024 rund 2.500 Bundesbürger:innen ab 18 Jahren, 1.000 Personen, die schon einmal von dynamischen Stromtarifen und/oder variablen Netzentgelten gehört haben und 1.000 Personen, die keinen Tarif mit dynamischer Preisanpassung oder variablem Netzentgelt nutzen, befragt. Alle Daten wurden im Civey-eigenen Panel mit verifizierten Teilnehmern erhoben. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des angegebenen statistischen Fehlers repräsentativ für die angegebene Grundgesamtheit.