Meinungsbeitrag
13.03.2019
Der digitale Wandel, das Internet der Dinge (IoT) und Industrie 4.0 eröffnen neue Möglichkeiten, die mitunter disruptive Auswirkungen auf Unternehmen und deren Geschäftsmodelle, aber auch ganze Volkswirtschaften haben. Blockchain wird in diesem Zusammenhang immer wieder als Technologie genannt, die das Potenzial besitzt, die digitale Welt noch weiter zu revolutionieren.
Mit dem Hype um die Kryptowährung Bitcoin in den letzten Jahren, wurde die Blockchain-Technologie, die eine sichere Kontoführung ermöglicht, auch als attraktive Technologiebasis für verschiedenste Anwendungen entdeckt. Denn neben Banken und Versicherungen sehen auch immer mehr Industrieunternehmen die Vorteile und evaluieren und forschen an Blockchain-Mechanismen jenseits der Kryptowährungen. Blockchain stellt aus heutiger Sicht eine sinnvolle Ergänzung im industriellen Technologieportfolio dar.
Die Nutzung von smarten Verträgen, den sogenannten Smart Contracts, in der Logistik ist ein Beispiel. Hierbei erfolgt die automatisierte Abarbeitung von Transportverträgen zwischen Partnern durch Maschinen, ohne dass der Menschen als Vermittler oder Kontrolleur eingreifen muss. Die Blockchain sorgt für ein handlungsgemäß richtiges Arbeiten.
Vieles andere könnte mit Blockchain im industriellen Bereich künftig sicher gelöst werden. Dennoch gibt es bislang keine großflächigen Applikationen in der Industrie.
Die im Februar erschienene Studie „Automation und Digitalisierung“ setzt sich mit diesem Thema auseinander. Gemeinsam mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und der Universität Würzburg hat der ZVEI in dieser Studie Anwendungsmöglichkeiten für Blockchain- und Distributed-Ledger-Technologien (BC/DLT) in der Automatisierungstechnik untersucht.
Dabei wurde erstmals im Rahmen einer Studie das Augenmerk auf die Anwendung von Blockchain-Technologien im Zusammenhang mit Industrie-4.0-Applikationen gelegt. Neben den Grundzügen der Technologie, werden verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von Blockchain in der Automation dargestellt und ihre Vorteile gegenüber heutigen Lösungen herausgearbeitet. Daraus ergeben sich Empfehlungen für die Automatisierungsbranche.
Johannes Kalhoff
Fachleiter Corporate Technology, Phoenix Contact