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04.08.2023
Vom Möbelstück zum Alleskönner – ein Ritt durch die TV-Entwicklung
Schon gewusst? Noch bis Mitte 2019 gab es in Deutschland analoges Fernsehen
Wer kennt es noch? Das TV-Testbild steht für eine Zeit, in der es noch einen täglichen Programmschluss und wenig Programmauswahl gab. Dass es Fernsehen rund um die Uhr und eine große Inhaltevielfalt gibt, ist der Entwicklung der TV-Verbreitungstechnik zu verdanken. Vorher war nach Sendeschluss das Testbild zu sehen. Diese Zeiten sind lang vorbei.
Als 1952 das regelmäßige TV-Programm mit dem Ersten Deutschen Fernsehen (heute „Das Erste“) in Deutschland startete, war an die heutige Vielfalt noch nicht zu denken. Damals gelangte das Signal ausschließlich per Antenne in die Haushalte. Das blieb eine ganze Weile so, auch als ab 1963 das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) in der bundesdeutschen Ausstrahlung hinzukam. 1984 bzw. 1989 gingen die ersten Kabel- und Satellitenfernsehprogramme an den Start. Erst diese zusätzlichen Übertragungs- und Empfangstechnologien machten die weitere Programmdiversifizierung und damit das Privatfernsehen möglich, denn nun waren die spärlichen Sendefrequenzen über die Terrestrik kein begrenzender Faktor mehr.
Als entscheidender Faktor erwies sich ab 1996 die Einführung des digitalen Fernsehens – zunächst nur über Satellit: die Digitaltechnik legte den Grundstein für viele weitere Entwicklungen, wie „Abo-TV“ und die Steigerung der Bildqualität. Zum weiteren Game Changer wurde rund zehn Jahre später Fernsehen über das Internetprotokoll, zunächst mit „IPTV“ als gemanagtem Service sowie ab 2016 „Over-the-top-“ bzw. Streaming-TV. Inzwischen sind auch Kabel- und Antennenfernsehen digitalisiert, allerdings: Erst seit 2019 sind alle TV-Empfangswege in Deutschland vollständig digital.
Und der Fernseher? Kann heute natürlich alle audiovisuellen Inhalte darstellen, egal über welche Quelle und zu welcher Tages- und Nachtzeit. Dass der Fernseher für die Verbraucherinnen und Verbraucher wichtig ist, zeigt auch tägliche Nutzung. Laut AGF-Videoforschung schauten die Deutschen 2022 täglich 195 Minuten fern. Mehr als die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher (57 %) betrachten auch künftig lineares Fernsehen als die wichtigste Funktion ihres TV-Geräts, noch vor Video on Demand und Streaming (49 %). Das ergab eine GfK-Verbraucherstudie für den ZVEI.
Wie es weitergeht? Einen Blick auf aktuelle Trends und Technologien bietet in vier Wochen die IFA (01.-05.09.2023). Zur Einstimmung wirft der ZVEI heute und in den kommenden Wochen einen Blick auf die TV-Entwicklung in Deutschland.
Im Auftrag des ZVEI wurden mit dem GfK eBUS® 1.000 Personen im Alter von 18-74 Jahren befragt, die die deutschsprachige Bevölkerung repräsentieren. Die Befragung wurde im Zeitraum 6.-9. Juli 2023 durchgeführt.