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13.03.2019
Acht Verbände der industriellen Gesundheitswirtschaft setzen sich dafür ein, Deutschland mit einem eHealth-Zielbild für das deutsche Gesundheitssystem vom digitalen Schlusslicht zum Spitzenreiter zu befördern. Denn die Potenziale einer digitalen Gesundheitsversorgung sind zwar enorm, werden jedoch nicht ausgeschöpft, weil eine klare Strategie fehlt.
Deshalb fordert der ZVEI seit Januar 2018 zusammen mit den Verbänden BIO Deutschland, Bitkom, bvitg, BVMed, SPECTARIS, VDGH und vfa die Entwicklung eines nationalen eHealth-Zielbilds. Dieses gibt allen Beteiligten im Gesundheitssystem bei der digitalen Transformation die notwendige Orientierung und ermöglicht es ihnen, konkrete Ziele zu definieren und zu erreichen. Die acht Verbände haben dazu im Juli 2018 ein Diskussionspapier erarbeitet. Aus Sicht der Autoren sollte daraus eine nationale eHealth-Strategie abgeleitet und diese durch einen konkreten Aktionsplan flächendeckend umgesetzt werden. Im Rahmen einer „Dialogplattform eHealth-Zielbild für Deutschland sollten insbesondere die drei Bundesministerien für Gesundheit, Wirtschaft und Energie sowie Bildung und Forschung mit allen Akteuren der Gesundheitsversorgung koordiniert am gesamten Prozess beteiligt werden.
Die große Bedeutung eines Zielbilds für das deutsche Gesundheitssystem hat sich bereits gezeigt: Aspekte aus dem gemeinsamen Aufruf sind in den im Koalitionsvertrag verankerten eHealth-Aktionsplan 2020 eingeflossen. Vorschläge aus dem Diskussionspapier wurden im eHealth-Papier der CDU/CSU-Fraktion aufgegriffen. Gleichzeitig startete erstmals ein eHealth-Dialog im Deutschen Bundestag. Ein gemeinsamer, branchenübergreifender parlamentarischer Abend hat die erfolgreiche Verbändeaktivität 2018 zum Abschluss gebracht. Die Verbände haben erreicht, dass die Notwendigkeit eines „eHealth-Zielbilds" allgemein akzeptiert ist und im Vorfeld des kommenden „Digitalisierungsgesetzes" nach einer gemeinsamen Sichtweise aller Beteiligten gesucht wird.
Den eHealth-Strategieprozess haben die drei Ministerien bis heute noch nicht aufgesetzt. Ein Grund mehr für die in Deutschland bisher einzigartige Verbändegemeinschaft, sich auch 2019 für die richtigen Weichenstellungen einzusetzen.