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30.01.2020
Das Mobilitätssystem wandelt sich von Grund auf. Damit einher geht die Automatisierung, die Vernetzung und der Antriebswechsel, vor allem in Richtung Elektrifizierung. Elektrofahrzeuge können einen erheblichen Beitrag zum Umweltschutz und zur Emissionsvermeidung leisten. Voraussetzung für Elektromobilität ist allerdings, dass die Möglichkeit zum Laden der Fahrzeuge besteht. Dies betrifft besonders den privaten Bereich, da ein überwiegender Anteil von Ladevorgängen zuhause erfolgt.
Die Leitungen in vielen Gebäuden in Deutschland sind jedoch auf die Ladeleistungen für Elektrofahrzeuge nicht vorbereitet. Etwa 70 Prozent der Immobilien in Deutschland verfügen über eine Elektroinfrastruktur, die 35 Jahre und älter ist. Fast die Hälfte der in den 60er-Jahren errichteten Gebäude ist nach seiner Fertigstellung elektrotechnisch nicht mehr modernisiert worden, obwohl die Anzahl der Stromverbraucher in den Wohnungen enorm angestiegen ist.
Neben der Ertüchtigung der Leitungen ist aber auch der Einsatz und die Verzahnung von intelligenten Energiemanagementsystemen notwendig. Denn zukünftig werden immer mehr Haushalte ihren Strom, zum Beispiel mit einer Photovoltaik-Anlage, selbst erzeugen. In den Batterien der E-Fahrzeuge kann der Strom gespeichert und später verbraucht werden. Zudem steht die wachsende Flotte von Elektrofahrzeugen in Summe als zusätzlicher Speicher zur Verfügung und ist eine Ergänzung für die erneuerbare Energieversorgung mit schwankender Stromerzeugung aus Wasser, Sonne und Wind.
Der ZVEI spricht sich daher dafür aus, dass die Politik die Gebäudeinfrastruktur in den Fokus rückt. Der immense Nachholbedarf im Gebäudebestand erfordert, dass bei Architekten, Bauunternehmen und Immobilienbetreibenden um eine E-Mobilität-taugliche Infrastruktur geworben wird. Vor allem jedoch sind gesetzliche und förderpolitische Maßnahmen notwendig, damit Elektromobilität ein Teil der Mobilität der Zukunft sein kann.