Ein starkes Europa bedeutet, dass wir im weltweiten Wettbewerb führend bleiben und die globalen Regeln mitbestimmen können, zum Beispiel in der Nachhaltigen Entwicklung und beim Klimaschutz. Nur eine ambitionierte europäische Klima- und Energiepolitik wird unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken, den Standort Europa sichern und Innovationen auslösen.

Aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass Europa uns alle angeht. Wir alle profitieren von einem starken und geeinten Europa. Wir sollten uns deshalb, wenn Ende Mai die Einwohner der (noch) 28 Mitgliedstaaten ein neues Europäisches Parlament wählen, allen Kräften entgegenstellen, die dieses Europa schwächen oder gar zerstören wollen. Es liegt in unserer Hand, die Errungenschaften der europäischen Einigung zu bewahren. Das Ziel muss sein, die Europäische Union weiterzuentwickeln, so, wie wir auch im Unternehmen jeden Tag etwas besser werden möchten.

Zu einem starken Europa gehören die vielen mittelständischen Unternehmen auf unserem Kontinent. Offene Märkte und freier Warenverkehr sind die Grundvoraussetzung für unseren wirtschaftlichen Erfolg. Unsere eigene Wettbewerbsfähigkeit hängt maßgeblich von der Einbettung in internationale Produktions- und Wertschöpfungsketten ab. Kein EU-Land für sich alleine wäre in der Lage, Freihandelsabkommen so auszuhandeln oder die internationale Handelspolitik so zu gestalten, wie es diesen 28 Staaten gemeinsam gelingt!

Eine der größten Errungenschaften der Europäischen Union ist der europäische Binnenmarkt. Er stellt sicher, dass wir mit unseren Produkten keine 28 unterschiedlichen nationalen Standards, Normen und Zulassungen erfüllen müssen, sondern alles nur einmal mit europaweiter Geltung entwickeln. Unsere Unternehmen profitieren von den Freiheiten im Personen-, Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr. Und als Privatpersonen genießen wir zudem einen starken Schutz als Konsumenten.

Das alles wird mit Blick auf die Zukunft noch wichtiger, denn das Zeitalter der Digitalisierung können wir nur gemeinsam gestalten. Der Aufbau der Digital-Union ist eine Kernaufgabe des zukunftsorientierten Europas. Daten machen weder an nationalen noch an europäischen Grenzen halt. Wir brauchen daher weltweit marktnahe und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen. Der Aufbau einer einheitlichen europäischen Datenwirtschaft im Rahmen des Binnenmarktes bietet die Chance, auf globaler Ebene diese Regeln mitzugestalten. Die Daten- und Plattformökonomie ist gleichzeitig die Voraussetzung für künstliche Intelligenz „Made in Europe“ und digitale Geschäftsmodelle. Beides ist wichtig für den Wohlstand in Europa wie auch für die Zukunft vieler Unternehmen. Sicherheit und Vertrauen stehen dabei im Mittelpunkt der Digitalen Transformation. Für Cybersicherheit und unseren Schutz in der digitalen Welt – ob als Bürger und Bürgerin oder Unternehmen – kann nur die EU sorgen.

Die Welt um uns verändert sich mit großer Geschwindigkeit. Digitalisierung und Globalisierung erfordern Offenheit, Vertrauen und Transparenz. Dazu braucht es den Dialog mit allen demokratischen gesellschaftlichen Kräften, um die Menschen auf der Reise in eine spannende Zukunft mitzunehmen. In Endress+Hauser habe ich deshalb alle Beschäftigten aufgerufen, bei der Europawahl wählen zu gehen. Wir haben nur das eine Europa! Wir sollten es schätzen lernen und seine Zukunft aktiv mitgestalten. 

Matthias Altendorf

CEO Endress+Hauser
Mitglied im Vorstand des ZVEI