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24.05.2019
Das 2016 von der EU-Kommission veröffentlichte Energiepaket ist ein Meilenstein der europäischen Energie- und Klimapolitik.
Innerhalb von zwei Jahren haben die Europäischen Institutionen das ambitionierte Gesetzespaket „Saubere Energie für alle“ ausgehandelt und erlassen. Ziel ist es, die Emissionen bis 2030 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, den Anteil erneuerbarer Energien auszubauen und die Energieeffizienz zu steigern. Vier der acht Rechtsakte sind bereits im letzten Jahr in Kraft getreten. Die Gesetze zum Strommarktdesign wurden diese Woche offiziell vom Ministerrat verabschiedet und ihre Veröffentlichung im Amtsblatt der EU wird in Kürze erwartet.
Der ZVEI begleitet die Debatte zum Energiepaket aktiv und begrüßt das Ziel, die Energieeffizienz von 32,5 Prozent bis 2030 zu verbessern. Positiv bewertet er auch den angestrebten Anteil erneuerbarer Energien von 32 Prozent am Endenergieverbrauch. Technologien, mit denen erneuerbare Energien generiert werden, sind zu fördern.
Die Richtlinie ‚Gesamtenergieeffizienz im Gebäude‘ sieht die Entwicklung von Renovierungsstrategien vor, um bis 2050 einen energieeffizienten Gebäudestand zu erreichen. Hier hat sich der ZVEI für die Ausgestaltung politischer und finanzieller Anreize eingesetzt, die den Ausbau von Digitalisierung und Automation sowie den ‚Smart Readiness Indicator‘ in Gebäuden voranbringen. Dieser soll die Fähigkeit eines Gebäudes bewerten, mit Nutzer und Netz zu interagieren sowie dessen Betrieb energieeffizient zu regeln.
Als nächstes gilt es, dass die Mitgliedsstaaten die im Gesetzespaket formulierten Ziele erfolgreich umsetzen. Damit das gelingt, muss die Digitalisierung im Energiesektor ausgebaut werden. Die Technologien zur Einhaltung der Pariser Klimaziele sind bereits vorhanden, sie müssen jetzt flächendeckend angewendet werden.
Die Arbeit in den Europäischen Institutionen steht auch nach dem Gesetzespaket natürlich nicht still: Erst im letzten November hat die Kommission einen Vorschlag für eine Klimastrategie veröffentlicht, die Szenarien zur Emissionsreduzierung bis 2050 vorstellt. Nach der Wahl am 26. Mai ist es abzuwarten wie sich das neue Parlament und die Kommission zu den energie- und klimapolitischen Themen aufstellen werden.