Ein mobiles C-Bogen-Röntgengerät (mobiler C-Bogen) ist ein bildgebendes Medizingerät, das auf Röntgentechnologie beruht. Es ist auf Rollen beweglich und kann deshalb flexibel in mehreren Räumen einer Klinik eingesetzt werden. Der Name ist auf den C-förmigen Bogen zurückzuführen, über den die Röntgenquelle und der Röntgendetektor fest miteinander verbunden sind. Im Vergleich zu den ersten Röntgengeräten nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen ist der technische Fortschritt seitdem deutlich sichtbar. Dennoch würde auch Prof. Röntgen einen C-Bogen von heute noch als Röntgengerät erkennen.
Bei der Einführung des ersten C-Bogens im Jahr 1955 waren die Geräte fast ausschließlich auf die Darstellung von Knochen beschränkt. Inzwischen können die Geräte aber sehr viel mehr. Sie haben sich zu einem universell einsetzbaren System zur Bildgebung während Operationen und anderen Eingriffen weiterentwickelt. Die modernen Geräte sind nicht länger einfache Röntgengeräte, die von Orthopäden und Unfallchirurgen nach Unfällen eingesetzt werden. Mit der technischen Ausstattung von heute (u. a. 3D-Datengewinnung, Echtzeit-Bildverarbeitung, vollmotorisierte Bewegungsachsen) nehmen die mobilen C-Bögen eine tragende Rolle bei der Röntgenbildgebung im OP und der Notaufnahme ein. Mobile C-Bögen erlauben damit den „Blick in den Körper“ – wie es Wilhelm Conrad Röntgen vor 125 Jahren formuliert hat.
Und auch in anderen klinischen Fachbereichen sind die mobilen Bildgebungssysteme nicht mehr wegzudenken: Mediziner etwa aus der Gefäßchirurgie oder der Kardiologie setzen C-Bögen für die Bildgebung während ihrer Operationen und Eingriffe ein, um hochauflösende Röntgenbilder in Echtzeit zu erhalten. Der Arzt kann so den Behandlungserfolg zu jedem Zeitpunkt des Eingriffs prüfen und sofort Korrekturen vornehmen, wenn es notwendig ist.
Insbesondere die Fähigkeit moderner mobiler C-Bögen, Röntgenbilder auch in 3D-Darstellung zu liefern, sorgt für eine Verbesserung der Kontrollmöglichkeiten während der OP, und ermöglicht, den eigentlich postoperativen CT-Scan bereits im OP-Saal durchzuführen.
Dies bietet Chirurgen mehr Sicherheit und führt zu besseren Behandlungsergebnissen, da beispielsweise die Lage von Implantaten noch während der Operation bewertet werden kann. Zudem helfen die Geräte dabei, Folgeoperationen zu vermeiden.
Zusätzliche Unterstützung während der Anwendung der C-Bögen bieten innovative Navigationssysteme, die – verbunden mit dem Gerät – die Position und Bewegung von Instrumenten im rekonstruierten 3D-Röntgen-Schnittbild einblenden. Viele Eingriffe können so minimal invasiv vorgenommen werden, d. h. der Körper des Patienten muss nur minimal geöffnet werden, der Chirurg kann aber dennoch die Operationsstelle direkt sehen.
Neben der Bündelung von 2D- und 3D-Funktionen und der Navigationsanbindung gewinnt inzwischen auch die Integration roboterassistierter Chirurgiesysteme im OP immer mehr an Bedeutung. Solche neuen Kombinationen, die konstante technische Verbesserung im Bereich der mobilen Bildgebung sowie neue klinische Anwendungsfelder können den Anwendungsbereich von C-Bogen-Geräten in Zukunft sicher noch erweitern. Auch 125 Jahre nach der Entdeckung scheint damit das Potenzial der Röntgenstrahlen in der Medizin noch nicht endgültig ausgeschöpft.