17.05.2022

Folge 74: Digitalisierungsstrategie für Gesundheitsversorgung muss bisherige Maßnahmen zusammenführen

Noch in diesem Jahr soll die Entwicklung der im Koalitionsvertrag angekündigten “regelmäßig fortgeschriebenen Digitalisierungsstrategie im Gesundheitswesen” beginnen. 
In der vergangenen Legislaturperiode hat das Bundesministerium für Gesundheit bereits einige Gesetze zur Förderung der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung angestoßen. Diese haben die richtigen Maßnahmen eingeleitet, um die Gesundheitsversorgung mit digitalen Lösungen zu verbessern:

  • Digitale-Versorgung-Gesetz: Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) sind jetzt Teil der Regelversorgung und können für Patienten und medizinisches Personal die Versorgung verstetigen. 
  • Patientendaten-Schutz-Gesetz: Ab dem Jahr 2021 haben Versicherte der Gesetzlichen Krankenversicherung Anspruch auf eine elektronische Patientenakte (ePA). Relevante medizinische Informationen können dann jederzeit genutzt werden.  
  • Krankenhauszukunftsgesetz: Mit der Finanzierung aus dem Krankenhaus-Zukunftsfonds kann die Infrastruktur von Krankenhäusern modernisiert und digitalisiert werden. Telemedizin und sektorübergreifende Versorgung können dann stärker genutzt werden.
  • Gesetz zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege (DVPMG): Erste Entwicklungen im Bereich der digitalen Pflegeanwendungen und Telemedizin.

Zudem sieht die Planung des Bundesministeriums für Gesundheit noch in diesem Jahr den Rollout des E-Rezepts sowie die Klärung der Einzelheiten zur Ausgestaltung der Opt-Out-Lösung für die elektronische Patientenakte vor.

All diese einzelnen Schritte sind notwendig für eine erfolgreiche digitale Transformation der Gesundheitsversorgung. Doch in der Digitalisierungsstrategie müssen diese Schritte nun zusammengeführt und nicht mehr isoliert betrachtet werden. Sie müssen sich gegenseitig unterstützen, um das Ziel einer individualisierten Gesundheitsversorgung zu erreichen. Das „Innovationsforum Digitale Gesundheit 2025“ des BMG, an dem sich auch der ZVEI beteiligt hat, hat gezeigt, wie ein solches Ergebnis erreicht werden kann.  Es ist positiv, dass auch für die Entwicklung der Digitalisierungsstrategie nun ein breit angelegter Beteiligungsprozess geplant ist.

Weitere grundlegende Gedanken des ZVEI dazu finden sich auch in den „20 Vorschlägen für eine erfolgreiche digitale Transformation der Gesundheitsversorgung“.