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22.02.2022
Mehr als zwei Drittel der elektrischen Anlagen in Gebäuden sind über 40 Jahre in Betrieb. Der ZVEI hat gemeinsam mit der Fachhochschule Südwestfalen und der Leuphana Universität Lüneburg im Rahmen eines Forschungsprojekts eine Zustandserhebung elektrischer Anlagen für Gebäude durchgeführt.
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Die quantitative Studie zeigt, dass in Deutschland Millionen von Bestandsgebäuden elektronisch überalt sind und dass ihre Elektro-Installationen nicht für die heutigen Anforderungen konzipiert wurden. Es mangelt an Stromkreisen, so dass der Elektroherd mit reduzierter Leistung betrieben werden muss oder bei gleichzeitigem Betrieb mehrerer Küchengeräte die Sicherung auslöst. Auch die Anzahl der Steckdosen ist nicht für die Vielzahl von Geräten beziehungsweise Ladegeräten ausgelegt, die heute in einem Haushalt üblich sind. Nutzer werden so zum exessiven Gebrauch von Mehrfachsteckdosen gezwungen, die oft wegen Überlasung als Brandherde auffallen.
Anwendungen wie Photovoltaik, Speicher, Wärmepumpe, BHKW oder Elektromobilität sind wichtige Bausteine der Energiewende und werden sich daher zunehmend ausbreiten. Immer mehr kostengünstige Erzeugung aus Erneuerbaren Energien wird eine weitere Elektrifizierung traditionell fossiler Anwendungen in den Haushalten interessant machen. Doch grade diese energieintensiven Systeme können die alten Installationen überlasten, wodurch im Extremfall die Sicherheit der Hausbewohner nicht mehr gewährleistet ist. Der Zustand der Elektroanlagen in Gebäuden entwickelt sich zusehends zum Hemmnis der Energiewende.
Der Fachverband Elektroinstallationssysteme setzt sich daher für eine gesetzliche Verankerung einer anlassbezogenen Überprüfung der Elektroinstallation ein. Geeignete Anlässe sind die Inbetriebnahme von neuen Anlagen wie Photovoltaik, Speicher, Wärmepumpe, BHKW oder Ladepunkten für Elektrofahrzeuge. Des Weiteren eignen sich Eigentümerwechsel oder größere Renovierungen des Gebäudes als Überprüfungsanlässe.
Die Kurzfassung der Studie „Zustandserhebung elektrischer Anlagen für Gebäude“ steht hier zum Download zur Verfügung.