Termine
30.01.2020
Das Klimaschutzpaket der Bundesregierung hätte konsequentere Maßnahmen ergreifen können. Rund 70 bereits bestehende und neue Einzelmaßnahmen – über die Sektoren verteilt – sollen dafür sorgen, dass Deutschland seine Klimaziele bis 2030 erreicht. Unter anderem wird es ab 2021 einen festen Preis für den Ausstoß von CO2 im Verkehrs- und Gebäudesektor geben, der stufenweise von anfangs 10 Euro bis auf 35 Euro pro Tonne im Jahr 2025 steigt. Zu wenig, um wirkliche Anreize für Investitionen in CO2-mindernde Technologien – die bereits vorliegen – zu setzen. Eine konsequente Neuausrichtung der heutigen Umlagen, Abgaben und Steuern beim Strom fehlt.
Auch fehlt erneut eine schlüssige Agenda für den Netzausbau. Aber ohne die überfälligen Investitionen in intelligente Verteilnetze können die Klimaziele 2030 nicht erreicht werden. Überfällig bleibt weiterhin auch die Digitalisierung der Energiewende und damit die Transformation des Stromnetzes in ein Smart Grid. Damit ist und bleibt die Digitalisierung eines der herausforderndsten Projekte der Energiewende.
Ende 2019 wurde hier mit der Zertifizierung des dritten Smart-Meter-Gateways ein wichtiges Etappenziel erreicht. Damit sind die Startkriterien aus dem Messstellenbetriebsgesetz erfüllt und dem Rollout steht nichts mehr im Wege. Das Gateway soll dabei nicht nur für die Übermittlung von Messwerten verwendet werden: Es soll als sichere Kommunikationsplattform etwa auch die Netzintegration von erneuerbaren Energien und Elektromobilität erleichtern. Wie wichtig intelligente Lösungen bei der Stromverteilung zeigt auch das ZVEI-Zukunftsbild Stromverteilnetze.
Der ZVEI wird sich weiterhin sektorübergreifend für die Digitalisierung des Energiesystems einsetzen. Gleichzeitig werden wir 2020 verstärkt aufzeigen, welchen Beitrag Innovationen aus der Elektroindustrie zum Klimaschutz leisten.