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28.09.2020
Die fachübergreifende Zusammenarbeit im Operationssaal stellt neue Anforderungen an diese Räume und ihre Ausstattung. Daher ist die sorgfältige Konzeption und Planung bei Neubau, Umbau und Modernisierung dieser Räume von stetig wachsender Bedeutung.
Der Einsatz technischer – insbesondere medizintechnischer – Komponenten kann vernetztes, interdisziplinäres Arbeiten mit standardisierten Abläufen qualitativ steigern. So werden präszisere und weniger belastende Eingriffe für Patienten möglich.
In so genannten Hybrid-OPs unterstützt beispielsweise die bildgebende Diagnostik die Chirurgie.
Jede Ausgestaltung hängt von verschiedenen Faktoren ab, die sich z. B. aus Leistungsanspruch und Fachgebieten in Krankenhäusern ergeben. Die zweite Auflage der Planungshilfe zur Einrichtung eines Hybrid-Operationsraumes von Spectaris und ZVEI hat die Kernthemen zusammengestellt, auf die es ankommt:
Systemvernetzung und Integration der Geräte innerhalb des Hybrid-OPs bilden Grundlagen einer durchdachten Ablaufplanung. Rüstzonen und -zeiten, Umlagerungen von Patienten und die generellen Operationsprozesse sind wichtige Bestandteile einer umfassenden Workflow-Optimierung. Hinzu kommen Aspekte der Arbeitsergonomie, die sogar den Unterschied von Rechts- und Linkshändern berücksichtigt. Auch die Anordnung der Räumlichkeiten für den prä- und postoperativen Bereich sind für die Wege und die Personalplanung von grundlegender Bedeutung.
Sicherheit für Patienten und Personal wird durch bauliche, technische und organisatorische Maßnahmen gewährleistet. Dazu zählen Brandschutz, Strahlenschutz, Bedienkonzepte, Infektionsprävention, Notstromversorgung sowie IT-Sicherheit im Umfeld eines in sich vernetzten Krankenhauses. Gerade der an Richtlinien orientierten Umsetzung von Hygiene gilt eine immer größere Aufmerksamkeit. Hierzu gibt es eigene Konzepte für die Luftströme des OPs und für die Gestaltung von Abläufen beim Personal. Auch die informationstechnische Einbettung eines OPs in die bestehende Infrastruktur eines Krankenhauses muss höchsten Ansprüchen genügen.
Bewährte 3D-Tools vereinfachen die Konzeptentwicklung mit Fachplanern und Architekten. So lassen sich frühzeitig planerische Fehler vermeiden, deren spätere Korrektur sehr aufwendig oder unmöglich werden könnte. Die virtuellen Instrumente ermöglichen zudem die wichtige Kollisionsprüfung der stationären und mobilen Geräte im Raumsystem. Wichtig bei Umrüstungen für bestimmte Eingriffe ist gerade der Anteil jener flexibel eingesetzten Geräte. Mit Building Information Modelling (BIM) werden später alle Gebäudedaten übersichtlich gebündelt. Dieses Verfahren wird in Ausschreibungen zunehmend der geforderte Standard.
Leistungsanspruch und Art der Nutzung des Hybrid-OPs sollten vorab beschrieben werden. Dies betrifft die Häufigkeit und den Aufwand der Vor- und Nachbereitung bestimmter Patienteneingriffe. Ausstattungsschwerpunkt ist im Investitionsvolumen das Bildgebungssystem. Hinzu kommen die organisatorische Zuordnung des Raums zur Radiologie oder Chirurgie des Hauses, und die Qualifikationen des eingesetzten Personals.