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22.08.2019
Seit 2012 werden Fernsehgeräte mit Ultra-HD-Auflösung (UHD) angeboten – in Deutschland wurden bisher über 10 Millionen UHD-Fernseher verkauft (Stand Frühjahr 2019) und Hersteller gehen davon aus, dass in diesem Jahr mehr als 70 Prozent aller TV-Geräte-Verkäufe auf UHD-Displays entfallen werden. Auch auf Seiten der Inhalte-Anbieter nimmt das Thema Fahrt auf.
Ultra HD (oft auch als 4K bezeichnet) ist eine Weiterentwicklung des bisherigen hochauflösenden Standards (HDTV), und bietet mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten die vierfache Auflösung von Full HD – 8,3 Millionen Pixel gegenüber knapp 2,1 Millionen bei HD. Dadurch wirken die Fernsehbilder erheblich schärfer, detaillierter und plastischer. Zudem ist das Bild ruhiger und flimmerfrei, weil mit 50p gesendet wird, also mit 50 Vollbildern in der Sekunde.
Im Ultra-HD-Standard sind drei wesentliche Komponenten definiert: die höhere Auflösung (Pixel-Anzahl), High Dynamic Range (HDR) und ein erweiterter Farbraum. Obwohl HDR und der (erweiterte) Farbraum technisch gesehen zwei verschiedene Aspekte der Bildwiedergabe darstellen, werden diese beiden Elemente inzwischen begrifflich im Standard HDR vereint. Die höhere Auflösung liefert mehr Pixel, mit HDR werden daraus „bessere“ Pixel.
Der Kontrastumfang, also der Abstand zwischen dem dunkelsten und hellsten Bereich in einem Bild, wird mit HDR deutlich erweitert. Wenn man HDR mit SDR vergleicht – also das, was man bisher von einem HD-Fernseher kennt – dann ist das so, als würde man einen Schleier vom Bild ziehen. Auf einmal ist Schwarz ein wirklich sattes Schwarz, man erkennt auch in dunklen Bildbereichen viele Details – und Brillantes wird viel heller. Dies eröffnet den Film- und Fernsehmachern neue Möglichkeiten, Formate zu inszenieren und die Zuschauer zu begeistern.
Neue Möglichkeiten bietet auch die dritte Komponente: der größere Farbraum. Der bisherige HD-Standard deckt nur gut ein Drittel der Farben ab, die wir Menschen sehen können. Mit HDR wird dieser Farbumfang deutlich größer: bis zu 76 Prozent des für uns sichtbaren Farbspektrums werden abgedeckt. Außerdem können die Farben in viel feineren Abstufungen dargestellt werden, die Farbverläufe in den Bildern wirken flüssiger.
Deswegen werden schon heute, wo immer möglich, Ultra-HD-Inhalte in HDR produziert. Von einem TV-Regelbetrieb kann man zwar noch nicht sprechen, aber die Zahl der Inhalte steigt kontinuierlich. Viele Sender produzieren und testen ausgewählte Formate in UHD, zum Beispiel ProSiebenSat.1, RTL, Sky und ZDF. Darunter fallen Premium-Inhalte wie Länderspiele der Nationalmannschaft, Formel 1, Bundesliga, Champions League, große Live-Shows, sowie Serien und Filme. Hinzu kommen die Streaming- und Video-on-Demand-Angebote. Technisch gesehen kann man Ultra-HD-Inhalte über sämtliche bekannten Wege verbreiten. Entsprechende Angebote gibt es derzeit über Satellit, Kabel und IPTV. Für Ultra HD über DVB-T2 stehen in Deutschland dagegen nicht genügend Frequenzressourcen zur Verfügung. Viele UHD-Inhalte gibt es bei den Streaming-Anbietern. Hier braucht man idealerweise einen Internetanschluss mit eine Downloadrate von mindestens 16 Mbit/s.
Für den Empfang benötigt man einen UHD-Fernseher mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten. Man sollte darauf achten, dass der Fernseher HDR unterstützt – was bei fast allen aktuellen UHD-TV der Fall ist.