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26.03.2019
Die Europäische Union steht heute am Punkt einer historischen Zäsur: Wir müssen die Herausforderungen von Globalisierung und Digitalisierung mit der Zukunftsvision eines Europas 2030 verbinden. Und das bei einer zunehmenden Aufweichung der bisherigen multilateralen Weltordnung: Auf der einen Seite angetrieben durch die Politik der US-Regierung unter Präsident Trump – zum anderen durch die immer stärkere wirtschaftliche und geopolitische Rolle Chinas. Europa muss im internationalen Gefüge wieder stärker „Gestalter“ sein – und weniger „Getriebener“.
Die Menschen in Europa müssen besser verstehen, was die EU für sie konkret an Sicherheit, Wohlstand und Zukunftsfähigkeit bringt. Der ZVEI stellt deshalb die „Digital-Union“ in den Mittelpunkt seiner politischen Agenda, denn wir müssen die digitale Zukunft Europas in unsere eigenen Hände nehmen. Der Aufbau der europäischen Digital-Union ist die Kernaufgabe eines zukunftsorientieren Europas. Die digitale Transformation Europas muss ein Erfolgsversprechen an die Menschen sein. Nur die EU kann für den digitalen Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger und für Cybersicherheit in einer vernetzten Welt sorgen.
Europa braucht auch eine neue industriepolitische Strategie, die gleichermaßen den funktionierenden Wettbewerb im Binnenmarkt garantiert, Investitionen am Standort Europa attraktiv macht, Arbeitsplätze schafft und unsere Unternehmen im internationalen Wettbewerb stärkt. Neben einigen großen Playern, sind die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen das Rückgrat von Arbeit und Wohlstand in Europa. Es gilt, rund um strategische Wertschöpfungsnetzwerke und mithilfe der Daten-und Plattformökonomie ein neues Ökosystem zu schaffen, das die Stärken die wir haben, miteinander verbindet. Auch unsere europäischen Dachverbände Orgalim und Digitaleurope haben ihre Vorschläge vorgelegt. Die Hoffnungen der Elektroindustrie richten sich nun auf die Arbeit einer Reihe von EU High Level Groups mit Industriebeteiligung – zum Beispiel des „High Level Industrial Roundtable“, der bis Sommer 2019 konkrete Vorschläge erarbeitet. Das heißt, wir haben viele gute Ideen auf dem Tisch – nun kommt es darauf an, mit der Politik gemeinsam ein einheitliches europäisches Verständnis für eine Industriepolitische Vision zu entwickeln, die Europa wirklich nach vorne bringt.
Eine neue industriepolitische Strategie der EU mit Blick bis 2030 muss aus Sicht des ZVEI die folgenden Entwicklungen im Blick behalten:
Eine europäische Industriepolitik muss die Chancen, die sich für uns aus der Digitalisierung ergeben und unsere Stärken beim Internet der Dinge, Industrial KI und Industrie 4.0 nutzen. Der Aufbau der Digital-Union als Vollendung des Binnenmarkts ist die zentrale Voraussetzung für ein modernes, zukunfts- und wettbewerbsfähiges Europa.
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