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07.01.2020
Die natürliche Entrauchung nutzt zur Rauchableitung den thermischen Auftrieb mit Zuluftöffnungen im unteren Wandbereich und Abluftöffnungen möglichst im oberen Wand- oder Deckenbereich. Dadurch entsteht unten im Aufenthaltsbereich des Menschen eine stabile raucharme Schicht.
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Rauch und toxische Brandgase werden unterhalb der Decke gehalten und kontinuierlich nach außen abgeführt. Bei dieser Methode der Rauchabführung darf es an der Rauchschichtgrenze nicht zu Verwirbelungen kommen, die zu einer Absenkung der giftigen Rauchschicht in den raucharmen Bereich führen könnten.
Die bei einem Brand entstehenden Verbrennungsprodukte wie Rauch, Wärme und heiße Brandgase steigen im Raum nach oben und bilden unterhalb der Decke eine Schicht aus Rauch und Brandgasen. Diese Rauchgasschicht wird mit fortschreitender Branddauer immer dichter und ohne Gegenmaßnahmen wäre innerhalb kürzester Zeit der gesamte Raum ausgefüllt. Eine natürlich wirkende Rauchabzugsanlage (NRA) transportiert diese Schicht durch dasthermische Auftriebsprinzip bereits während der Brandentstehung direkt ins Freie. Die notwendigen Zuluftöffnungen sorgen für den erforderlichen Ausgleich des Massenstroms und verstärken den Effekt des thermischen Auftriebs (Kamin-Effekt). Die entsprechenden Rauchabzugsgeräte müssen dabei gegen äußere Windeinflüsse ausreichend geschützt sein. Denn die Ausbreitung und Ableitung von Rauchgasen hängt – insbesondere bei Bränden in großen Räumen – wesentlich von der Raumströmung ab. Diese wird wiederum von der äußeren Winddruckverteilung beeinflusst. Da sich diese Öffnungen immer an der Wind abgewandten Seite befinden sollten, ist der Einbau von NRA- und Zuluftflächen in mindestens zwei gegenüberliegenden Gebäudewänden erforderlich. Die EN 12101-2 und die DIN 18232-2 beschreiben ausführlich die Anforderungen und Bemessungen an Natürliche Rauch- und Wärmeabzugsanlagen und -geräte.
Eine NRA kann bei zunehmenden Temperaturen das zusätzlich entstehende Rauchgasvolumen durch höhere Abzugsleistung abtransportieren. Bei der maschinellen Rauchabzugsanlage (MRA) werden die Rauchgase über Ventilatoren mit konstanten Fördervolumen abgeleitet. Dieses Verfahren ist gut geeignet für niedrige Brandtemperaturen. Bei höheren Temperaturen dagegen kann das konstante Fördervolumen der Ventilatoren die durch die Temperatur wachsenden Volumenströme unter Umständen nicht ausreichend abführen.