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22.09.2022
Destatis bittet um Unterstützung
Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, die wirtschaftlichen Auswirkungen globaler Ereignisse, wie bspw. der COVID-19-Pandemie oder des Ukraine-Kriegs, schnell und objektiv bewerten zu können. Belastbare Daten zur aktuellen konjunkturellen Entwicklung in Deutschland stehen dabei häufig im Fokus des öffentlichen Interesses. Vor diesem Hintergrund arbeitet Destatis daran, konjunkturelle Frühindikatoren deutlich schneller als bisher zur Verfügung zu stellen. Aktuell liegt die Veröffentlichung von Konjunkturstatistiken etwa 30 bis 70 Tagen nach dem Ende des jeweiligen Berichtszeitraums. Das Ziel ist, wichtige konjunkturelle Frühindikatoren – als experimentelle Daten – etwa 15 Tage nach Ende des Berichtszeitraums bereitstellen zu können. Dabei beschäftigt sich Destatis aktuell mit dem Auftragseingangsindex, dem Produktionsindex sowie dem Umsatzindex im Verarbeitenden Gewerbe. Es ist geplant, die Veröffentlichung weiterer Frühindikatoren zu beschleunigen.
Dabei wurden Potenziale sowohl bei der Datenerhebung als auch bei den statistischen Methoden identifiziert. So arbeitet Destatis gemeinsam mit dem BDI daran, automatisiertes Melden über eSTATISTIK.core aus dem betrieblichen Rechnungswesen voranzubringen. Außerdem sollen verstärkt maschinelle Verfahren eingesetzt werden, um die eingegangenen Daten auf Plausibilität überprüfen zu können. Auf methodischer Seite ist eine Weiterentwicklung von Schätzverfahren vorgesehen. Hier wird geprüft, ob unter Berücksichtigung der gegebenen Datenlage Methoden aus dem Bereich des maschinellen Lernens für die Vorabschätzung in Frage kommen. Auch die Nutzung früh verfügbarer externer Daten zur Stärkung der Datengrundlage wird untersucht. Die Qualität von Schätzungen kann aber niemals besser sein als die tatsächlichen Daten! Deswegen ist es für die Arbeit von Destatis essenziell, zu einem möglichst frühen Zeitpunkt einen großen Anteil an tatsächlichen Ergebnissen zur Verfügung zu haben. Je mehr gemeldete Werte vorliegen, desto besser wird die Qualität der Frühindikatoren. Destatis ist hierbei auf die Mitarbeit jedes einzelnen meldenden Betriebes angewiesen. Falls Sie aber ihre Meldungen an das Statistische Landesamt auch früher als bisher übermitteln könnten, würde sich Destatis darüber freuen. Der ZVEI unterstützt den Vorstoß zur Verbesserung der Qualität der Frühschätzungen ausdrücklich.
Haben Sie weitere Fragen oder Rückmeldungen zu diesem Thema? Dann melden Sie sich gerne auch direkt bei Destatis unter t15(at)destatis.de oder Tel. 0611 754408.