19.10.2022
Nicht weniger als 15 Millionen vollelektrische Pkw und eine Million öffentliche Ladepunkte hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, damit der Verkehrssektor seine Treibhausgase bis 2030 um rund 40 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren kann. „Das Ziel ist gut, allerdings hapert es noch an den Maßnahmen – diese finden sich zwar im veröffentlichten Masterplan Ladeinfrastruktur II wieder, jedoch sind sie nicht richtig gewichtet“, so Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung heute.
Die bedarfsgerechte Kombination aus Ladepunkten mit hoher und niedriger Ladeleistung kommt im Masterplan Ladeinfrastruktur II nicht mit der notwendigen Deutlichkeit zum Ausdruck. Das intelligente Laden mit niedrigerer Ladeleistung zu Zeiten, in denen die Leistung verfügbar ist und das Fahrzeug ohnehin einige Stunden steht, bietet die Möglichkeit, die Stromnetze besonders effizient auszulasten. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise wichtig, wie Weber erklärte. „Nur wenn es uns gelingt, durch den Mix unterschiedlicher Ladeoptionen allen Menschen den Zugang zur Elektromobilität zu ermöglichen, können wir perspektivisch die Klimaziele im Verkehrssektor erreichen“, so Weber.
Die Elektromobilität ist eine systemische Technologie, die erfordert, dass die Elektro- und Digitalindustrie als Hersteller der Ladetechnik eng in den weiteren Prozess zur Umsetzung des Masterplans Ladeinfrastruktur II einbezogen wird.