07.11.2024

Aktuelle Kennzahlen aus dem Bereich Konjunktur und Märkte

Nach dem zwischenzeitlichen Anstieg im Juli waren die Auftragseingänge in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im August 2024 wieder rückläufig. Insgesamt verfehlten sie ihren Vorjahreswert um 16,1%. Sowohl die Inlands- als auch die Auslandsbestellungen gaben nach – erstere um 18,9% und letztere um 13,5%. Dabei sanken die Orders von Kunden aus dem Euroraum im August mit minus 19,4% fast doppelt so stark wie die Bestellungen aus Drittländern (-10,7%).

In den zusammengenommenen ersten acht Monaten d.J. sind die Auftragseingänge in unserer Branche um 10,9% hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurückgeblieben. Hier nahmen die Inlandsorders um 12,0% und die Auslandsaufträge um 10,0% ab.
Von Geschäftspartnern aus der Eurozone gingen zwischen Januar und August 9,0% weniger neue Bestellungen ein als im Vorjahr. Kunden außerhalb des gemeinsamen Währungsraums reduzierten ihre Orders um 10,6%.
 

Die reale, d.h. preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland fiel im August 2024 nochmals um 13,0% geringer aus als im gleichen Vorjahresmonat. Für die gesamten ersten acht Monate d.J. ergibt sich damit ein Rückgang des Branchenoutputs um 9,7% gegenüber Vorjahr.

Nach ihrer leichten Erholung im August haben sich sowohl die Produktions- als auch die Beschäftigungspläne der Elektrounternehmen im September 2024 wieder merklich verschlechtert. So fiel der Saldo aus Firmen, die ihren Output in den nächsten drei Monaten erhöhen bzw. reduzieren wollen, von +1 auf -8 %-Punkte. Bei den Einstellungsabsichten sackte der entsprechende Saldo von -12 auf -19 Zähler ab.

Zuletzt waren weiterhin 895.000 Beschäftigte in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie tätig, wovon derzeit 34.800 kurzarbeiten.


Mit 18,0 Mrd. € haben die nominalen Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalindustrie ihren Vorjahreswert im August 2024 um 8,9% verfehlt. Der Inlandsumsatz gab um 7,6% auf 8,8 Mrd. € nach und der Auslandsumsatz um 10,0% auf 9,2 Mrd. €. Mit Kunden aus der Eurozone wurden im August 3,1 Mrd. € (-10,9%) erlöst und mit Geschäftspartnern aus Drittländern doppelt so hohe 6,1 Mrd. € (-9,6%).

Im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich August d.J. belief sich der aggregierte Elektroumsatz auf 146,4 Mrd. € und lag damit um 7,6% tiefer als noch im Vorjahr. Dabei fielen die branchenweiten Erzeugerpreise in den ersten acht Monaten um 1,7% höher aus als vor einem Jahr.

70,2 Mrd. € entfielen zwischen Januar und August auf die inländischen Erlöse. Das waren 7,8% weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Auslandsumsatz reduzierte sich hier in mehr oder weniger gleicher Größenordnung, nämlich um 7,4% auf 76,2 Mrd. €. Schließlich wurden mit dem Euroraum Erlöse von 27,3 Mrd. € (-7,1%) erzielt und mit Ländern aus anderen Währungsgebieten 48,9 Mrd. € (-7,6%).
 

Die Ausfuhren der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind im August 2024 geringer ausgefallen als ein Jahr zuvor. Bei einem Ausfuhrwert von 18,6 Mrd. € verfehlten sie ihr Vorjahresniveau im August um 7,6%.

Nachdem die zu Monatsbeginn veröffentlichen Zahlen zu Umsatz, Produktion und Auftragseingang bereits rückläufig waren, haben sich die Elektroexporte damit nun ebenfalls negativ entwickelt.

In den gesamten ersten acht Monaten dieses Jahres summierten sich die Branchenausfuhren insgesamt auf 163,3 Mrd. €, womit sie zum Vorjahreszeitraum um 3,5% fielen.

Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland lagen im August um 8,0% niedriger als im Vorjahr – bei 18,7 Mrd. €. Im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich August 2024 kamen die Importe zusammengenommen auf einen Wert von 165,1 Mrd. €, womit sie 7,9% unter Vorjahr lagen.


Ihr Ansprechpartner:

Dr. Andreas Gontermann, Chefvolkswirt
Leiter Abteilung Wirtschaftspolitik, Konjunktur und Märkte
Telefon: +49 69 6302-273 ; Fax: +49 69 6302-326 ; E-Mail: wipol(at)zvei.org

 

Weiterführende Informationen:

Konjunktur & Märkte