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30.06.2020
Für 37 Prozent der befragten ZVEI-Mitgliedsunternehmen aus der Branche der Sicherheitstechnik ist klar, dass Home Office in Zukunft vermehrt genutzt werden wird. In den restlichen 63 Prozent wird dies aktuell zumindest intensiv diskutiert. Das zeigen die Ergebnisse der vierten ZVEI-Ad-hoc-Umfrage zur Corona-Krise, welche an dieser Stelle wieder separat für die Sicherheitstechnik aufgearbeitet wurden.
Gleichzeitig befassen sich die befragten Unternehmen mit der zukünftigen Ausgestaltung der strategischen Lieferketten. 52 Prozent gaben an, den Fokus auf mehr Regionalisierung zu legen. Ein weiteres Drittel der Unternehmen will zumindest die Lagerhaltung in Zukunft erhöhen.
Zur Entwicklung der Nachfrage in Bezug auf Produkte und Dienstleistungen berichtet über die Hälfte der befragten Unternehmen der Sicherheitstechnik von einer Erholung des Geschäfts in China. Für Deutschland geht ebenfalls rund die Hälfte der Unternehmen davon aus, dass der Tiefpunkt bereits erreicht ist.
Die Umfrage gibt erste Hinweise darauf, dass die deutsche Sicherheitstechnik verhältnismäßig gut durch die globale Pandemie gekommen ist. So gaben lediglich 10 Prozent der Unternehmen an auf Kurzarbeit gesetzt zu haben, weitere 10 Prozent berichten von erheblichen Corona-bedingten Beeinträchtigungen im Produktionsablauf. 59 Prozent gaben sogar an, keinerlei Kürzungen der Produktionskapazitäten während der Krise durchgeführt zu haben. Für die Hälfte der Befragten war die Liquidität während der Krise dementsprechend nie ein Problem.
Trotzdem müssen nun auch erstmals Unternehmen der Sicherheitstechnik personelle Konsequenzen folgen lassen. 5 Prozent gaben an, dass Personal bereits abgebaut werden musste, weitere 73 Prozent der Unternehmen müssen zurzeit damit planen.
Aktuell gehen die befragten Mitgliedsunternehmen des ZVEI-Fachverbands Sicherheit von einem geschätzten Umsatzrückgang für das Jahr 2020 von minus 9 Prozent aus. Hiermit wäre die Branche etwas besser durch die Krise gekommen als die gesamte Elektroindustrie, welche aktuell mit einem Umsatzrückgang von minus 10 Prozent rechnet.
Die politischen Maßnahmen im Rahmen des Konjunkturprogrammes werden durchweg neutral bewertet. Dies liegt beispielsweise daran, dass die geplante Senkung der EEG-Umlage vermutlich keine messbaren Auswirkungen auf die Produktionskosten der Branche haben wird.
Umfragezeitraum: 9. bis 16. Juni 2020.