Europa

Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie steht für ein starkes und geeintes Europa, für offene Märkte und fairen Wettbewerb, für gemeinsame europäische Werte und solidarisches Handeln. Alle politischen und wirtschaftlichen Handlungen müssen auf den Erhalt des Friedens und die Sicherung unseres freiheitlich-demokratischen Grundmodells zielen.

Wichtige Bausteine dafür sind, Europas internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, weltweite Partnerschaften zu etablieren und den globalen Handel zu fördern. Dabei sollte Deutschland die EU-Kommission aktiv unterstützen und starker Partner sein.

Aufgrund stetiger Innovationen und des Exports von Spitzentechnologieprodukten ist die deutsche Elektro- und Digitalindustrie ein Eckpfeiler der wirtschaftlichen Stabilität und des technologischen Fortschritts in Deutschland und Europa. Eine weitsichtige und auf Effizienz und Innovation angelegte Industriepolitik ist entscheidend für die europäische Resilienz und zukünftiges Wachstum. Freier, multilateraler und regelgeleiteter Handel sowie Freihandels- und Rohstoffabkommen und die internationale partnerschaftliche Zusammenarbeit sind hierbei zentral. Zudem benötigt die EU einen einheitlichen und abgestimmten industriepolitischen Rahmen, um klug Investitionen in Schlüsseltechnologien wie industrielle KI, Mikroelektronik und Halbleiter, Batterietechnologien und 5G/6G zu bündeln. 

Der Europäische Binnenmarkt ist ein Asset, dessen Ausgestaltung und Vollendung, auch und gerade im Digitalen, stärker in den Fokus genommen werden muss. Nur so können wir seine enormen Vorteile stärker in die internationale Waagschale legen und positive Veränderungen erreichen. Besonders im Bereich der Energieversorgung und Stromnetze muss der Binnenmarkt effizienter gestaltet werden und mit einer Banken- und Kapitalmarktunion ausgestattet werden, um neue Investitionsanreize zu schaffen. Die Vorschläge von Mario Draghi zur Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit bieten dabei eine gute erste Grundlage für konkrete Maßnahmen.

Wichtig bei alldem ist: Bürokratie runter, Wachstum rauf – die regulatorischen Maßnahmen der EU müssen so gestaltet sein, dass sie die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen stärken und die Attraktivität des Investitionsstandortes Europa erhöhen. Die Firmen – vor allem kleine und mittelständische Unternehmen – brauchen einen verlässlichen regulatorischen Rahmen und dürfen angesichts der Vielzahl globaler Herausforderungen nicht mit stetig wachsenden Markteingriffen, neuer Bürokratie und Detailregulierung überfordert werden. Firmen sollten sich auf das konzentrieren können, was sie am besten können: Innovation made in Europe.

Um passende Lösungen für die Vielzahl an Herausforderungen zu erarbeiten, engagiert sich der ZVEI auch auf europäischer Ebene und arbeitet mit Partnern aus ganz Europa an gemeinsamen Lösungen und Positionen. Zum europäischen Netzwerk des ZVEI zählen unter anderem auch die europäischen Verbände – Orgalim, T&D Europe, Digitaleurope, Cemep, Cocir, Applia und viele anderen sektoralen Organisationen – sowie der BDI und BusinessEurope. Zu vielen Themen gibt es auch gemeinsame Initiativen mit den Partnerverbänden aus anderen europäischen Ländern, wie beispielsweise mit Fieec aus Frankreich, Kigeit aus Polen, oder Teknikföretagen aus Schweden.

Digitale Wirtschaft

Die digitale Transformation der Wirtschaft im Zeitalter von Industrie 4.0 und neuen Technologien wie Künstlicher Intelligenz und Blockchain erfasst jedes Unternehmen in Europa. Der ZVEI setzt sich für den Aufbau eines digitalen EU-Binnenmarkts ein, der für ganz Europa einen einheitlichen Rahmen schafft und Inkohärenzen endlich abbaut. 

Der europäische Binnenmarkt ist eine der größten Errungenschaften der Europäischen Union. Jetzt geht es um seine Ausgestaltung im Zeitalter der Digitalisierung. Die zahlreichen Regulierungen im Digital-Bereich – vom AI Act, über Data Act, Maschinenverordnung bis hin zum Cyber Resilience Act – müssen nun kohärent und pragmatisch in die Praxis umgesetzt werden. Dabei müssen insbesondere Widersprüche, Unklarheiten und etwaige Doppelregulierungen ausgemerzt werden. Diese Prozesse begleitet der ZVEI eng mit seiner Fachexpertise.

Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit

Der ZVEI unterstützt eine ambitionierte Europäische Energie- und Umweltpolitik. Nur durch erfolgreiche internationale Zusammenarbeit können die Klimaschutzziele erreicht werden. Die ZVEI-Mitgliedsunternehmen liefern moderne und innovative Technologien für den Übergang zu einer CO2-neutralen Welt. Damit diese zum Einsatz und an der richtigen Stelle zum Tragen kommen, erarbeitet der Verband die richtigen Rahmenbedingungen und stellt sicher, dass die Produkte der Elektro- und Digitalindustrie nachhaltig, sicher wiederverwendet und recycelt werden, um so zu einer verstärkten Kreislaufführung beizutragen.

In enger Kooperation mit allen relevanten Interessengruppen und europäischen Dachverbänden entwickelt das ZVEI European Office kohärente Strategien für die Elektro- und Digitalindustrie in den Themenschwerpunkten: Industrie- und Handelspolitik, Europäisches Strommarktdesign und Flexibilisierung, Digitalisierung der Energiewende und Netzausbau, Nachhaltigkeitspolitik und Kreislaufwirtschaft.

Internationaler Handel

Für die deutsche Elektro- und Digitalindustrie ist einfreier und fairer Welthandel von enormer Bedeutung, denn die Branche gehört mit einem Ausfuhrvolumen von rund 246 Milliarden Euro (2024) zu den weltweit größten Lieferanten elektrotechnischer und elektronischer Produkte und Systeme. Die Wettbewerbsfähigkeit der Elektro- und Digitalindustrie hängt maßgeblich von ihrer Einbettung in internationale Produktions- und Wertschöpfungsketten ab. Für die Branche sind offene Märkte und ein möglichst barrierefreies Handelsregime somit eine wichtige Grundvoraussetzung für ihren wirtschaftlichen Erfolg.

Der zollfreie Handel nimmt für die Prosperität und den Wohlstand aller beteiligten Partner eine bedeutende Rolle ein. Zur Steigerung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz sollte die EU mit möglichst vielen Drittstaaten und Regionen sinnvolle Handels- und Rohstoff-Abkommen schließen. Dabei sind der gegenseitige Nutzen und die engere Anbindung durch Handel zentrale Punkte. Der ZVEI unterstützt engere Handelsbeziehungen mit den Mercosur-Staaten, aber auch mit Australien und Indien sowie weiteren Länder in der Asien-Pazifik-Region, unter anderem Philippinen, Malaysia, und Thailand, sowie mit der ASEAN insgesamt ("region-to-region-FTA"). Auch mit afrikanischen Ländern braucht es eine engere Kooperation im Rahmen konkreter Projekte, vor allem in der Mittelmeerregion und zum Beispiel über die EU Global Gateway-Initiative. Ebenso muss die EU mit den USA und China weiterhin gute Handelsbeziehungen auf Augenhöhe aufrechterhalten. 

Mehr lesen Weniger lesen
Filter

20.01.2025

Hoffnung für Alzheimer-Patienten

Eine aktuelle Studie untersucht den Nutzen der Positronen-Emissions-tomografie (PET) für die Alzheimer-Diagnose. Sie kommt zur rechten Zeit: Bald könnten in der EU neue Medikamente gegen die Krankheit zugelassen werden. Auch KI dürfte für die Diagnose in Zukunft eine Rolle spielen.

09.12.2024

Licht und Schatten

Vieles ist bereits auf einem guten Weg, etwa beim Recycling von Elektroschrott. Aber viele Potenziale werden noch nicht voll ausgeschöpft.

05.12.2024

Neue US-Investitionsregelungen: Was Unternehmen jetzt wissen müssen

Ab dem 2. Januar 2025 treten in den USA neue Regelungen in Kraft, die Investitionen in sicherheitskritische Technologien in China einschränken. Diese Maßnahmen betreffen auch US-kontrollierte Unternehmen in Deutschland. Eine proaktive Überprüfung der Investitionsstrategien ist unerlässlich, um Compliance-Risiken zu vermeiden.

05.12.2024

Neue Exportkontrollvorschriften in China

Ab dem 1. Dezember 2024 treten in China Änderungen der Exportkontrollvorschriften für Dual-Use-Güter in Kraft. Diese Neuerungen basieren auf dem Exportkontrollgesetz (ECL) von 2020 und können Konsequenzen für Unternehmen mit sich bringen, die in China tätig sind oder mit chinesischen Produkten handeln.