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15.11.2023
Das European Patients‘ Forum (EPF) hat im Oktober dieses Jahres einen Bericht über Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen herausgebracht.
Die unabhängige Non-Profit Organisation vertritt die Interessen von fast 80 Patientenorganisationen aus allen Krankheitsbereichen und setzt sich für Weiterbildung, Handlungskompetenz und Partnerschaften ein. In dem Bericht werden Empfehlungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI im Gesundheitswesen ausgesprochen, die auf den Ergebnissen einer im Frühjahr 2023 durchgeführten Umfrage basieren.
Die Befragten begrüßten unter anderem das Potenzial der künstlichen Intelligenz zur Verbesserung der Genauigkeit der Diagnose, z.B. bei der Interpretation der medizinischen Bildgebung. Sie wiesen auch auf die positive Rolle hin, die KI zur Verbesserung der Qualität und Effizienz von Forschung und Innovation im Gesundheitswesen, in der Arzneimittelforschung und in der Entwicklung von Medizinprodukten hat, um bessere Behandlungsmöglichkeiten zu erreichen.
Regulatorische Eingriffe sind dabei entscheidend, um die potenziellen Risiken und ethischen Bedenken zu mindern, die mit dem Einsatz der KI im Gesundheitswesen einhergehen. Die EPF fordert die europäischen und nationalen politischen Entscheidungsträger daher auf, einen klaren und robusten Rechtsrahmen zu schaffen. Neben acht weiteren regulatorischen Prinzipien KI zu kontrollieren, ist einer der wichtigsten Aspekte die Datenqualität und Integrität. Um dem Risiko der Datenverzerrung vorzubeugen, kann der Europäische Gesundheitsdatenraum (EHDS) sicherstellen, dass die Daten von guter Qualität sind und geeignet für KI-Zwecke. Diese positive Bewertung des EHDS im Zusammenhang mit KI kann für die weiteren Beratungen zum EHDS in Brüssel hilfreich sein. Der ZVEI setzt sich mit seiner Forderung für einen geregelten und transparenten Zugang zu Versorgungs- und Forschungsdaten dafür ein, dass Forschungsdaten auch für die private forschende Wirtschaft zugänglich gemacht werden. Im Bundestag werden aktuell in diesem Zusammenhang das Gesundheitsdatennutzungsgesetz und das Digitalisierungs-Gesetz diskutiert, die bei möglichem Beschluss in der vorliegenden Form positive Auswirkungen auf die Datennutzung für die medizinische Forschung und Entwicklung haben werden. Beide Gesetze legen auch die Grundlage dafür, dass Deutschland aktiv am EHDS teilnehmen kann.